A. K. Dewdney: Alles fauler Zauber?

Der Mathematiker A. K. Dewdney versucht Pseudowissenschaft anhand von acht ausgewählten Beispielen zu entlarven, wobei er sich u. a. auch der Psychoanalyse oder der Intelligenztests annimmt (in Verbindung mit Rassentheorien, die die Superiorität bestimmter Rassen aufgrund solcher Tests behauptet). In der Einleitung gibt er eine kurze Vorstellung davon, was denn Wissenschaft eigentlich sei und welche…

Marsilio Ficino: Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Ficino war einer der grossen Platon-Übersetzer und -Kommentatoren des Humanismus. Über die Liebe ist weder Übersetzung noch Kommentar, sondern von beidem etwas. Vor allem ist dieses Werk ein Kommentar zu Platons berühmtem Gastmahl. Ein Kommentar eigener Art allerdings, indem Ficino hier Form und Inhalt des platonischen Gastmahls nachahmt: Freunde treffen sich, um bei einem Gastmahl…

»Allein das Zögern ist human« – Zum Werk von Markus Werner

Bisher ist eigentlich meine Taktik, theoretische Schriften (Essays, Aufsätze oder Ähnliches) von einem Autor zu lesen, wenn ich mehr über ihn und sein Werk zu erfahren wünschte, immer aufgegangen. Selbst bei Heimito von Doderer, dessen in Die Wiederkehr der Drachen gesammelten Aufsätze zum Teil doch recht skurril sind, habe ich von der Lektüre profitiert. Markus…

Gero von Randow: Der Cyborg und das Krokodil

Im Grunde habe ich mir von diesem Buch nicht viel erwartet – und gelesen habe ich es nur des Autors wegen: Der mir vor Jahren mit dem “Ziegenproblem” (einem wirklich ganz wunderbaren und empfehlenswerten Buch) viel Freude bereitet hat. Das Buch ist beileibe keine umfassende philosophisches Analyse der digitalen Technik und ihrer Implikationen: Aber es…

Midas Dekkers: Von Larven und Puppen

Ein durchgehend witziges Sachbuch zu schreiben ist ein gefährliches Unterfangen: Zumeist ist der Witz ein bescheidener und der Inhalt ein ebensolcher. Umso überraschender, dass Midas Dekkers dieses Unternehmen gelingt – auf über 300 Seiten. “Von Larven und Puppen” ist eine Art Erziehungsratgeber aus biologischer Sicht: Dekkers vergleicht die Entwicklungsstadien von Insekten (oder Säugetieren) mit dem…

Hans Heinz Holz: Dialektik. Problemgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Band I: Sein und Werden. Problemgeschichte der Dialektik in der Antike

Hans Heinz Holz, ein Schüler Blochs, war vielleicht der letzte kommunistische Philosoph auf einem deutschen Lehrstuhl. Ich hatte ihn von Aufsätzen, die ich vor langer, langer Zeit mal gelesen habe, als einen einigermassen undoktrinären Geist in Erinnerung. Dass die Wissenschaftliche Buchgesellschaft die 5 Bände seiner 2011 erschienenen Dialektik nun zu reduziertem Preis anbot, gibt mir…

Plautus: Bacchides – Captivi – Casina – Cistellaria

Band 2 der lateinisch-deutschen Ausgabe, ebenfalls herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Peter Rau, ebenfalls 2007 bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen, enthält vier heute weniger bekannte Stücke von Plautus. Bacchides Nach einem Stück Menanders, dessen Titel auf Deusch Der Doppelbetrüger lauten würde, das aber nicht überliefert ist. Was zu der den Philologen Rau quälenden…

Roswin Finkenzeller: Schach

Ein amüsantes, gut geschriebenes Büchlein über das Besondere des Schachspiels bzw. all derer, die diesem Spiel mit Hingabe frönen. Denn es ist etwas Besonderes um die Klientel, die sich den Feinheiten von Zugumstellungen oder Schwerfigurenendspielen mit Läuferbauern widmet. Allerdings wird wohl nur jener unterhalten werden, der mit den 64 Feldern auf einigermaßen vertrautem Fuß steht….

Volker Weiß: Die autoritäre Revolte

Die “neue Rechte” gibt Anlass zu zahlreichen Veröffentlichungen, die aber zumeist ziemlich trivial und wenig geistreich ausfallen. Dies ist beim Buch von Volker Weiß anders: Kein Lamento über den aufziehenden Untergang des Abendlandes oder die Einfalt von Pegida-Teilnehmern, sondern eine konzise Analyse dessen, was diese neue Rechte umtreibt und wo ihre geistigen Väter zu finden…

Ernst Schubert: Essen und Trinken im Mittelalter

Dies ist kein Buch für jemanden, der sich mal schnell über alltagsgeschichtliche Gepflogenheiten des Mittelalters informieren will. Schubert schreibt für ein akademisches Publikum, was sich nicht in einem abgehobenen Sprachstil, hingegen in einer sehr peniblen Darstellung nebst unzähligen Quellenangaben äußert. (Ein Geschichtswerk ohne den Verweis auf die verwendeten Quellen ist – wie trivial es immer…