William of Malmesbury: The Deeds of the English Kings [dt.: Die Taten der englischen Könige / OT: Gesta regum anglorum]

Hier stimmt schon der Titel in der englischen Übersetzung nicht, wie die Übersetzer R. A. B. Mynors, R. M. Thomson und M. Winterbottom in ihrem Vorwort auch zugeben. Aber “Die Taten der Könige der Engländer” (bzw. eben “The Deeds of the Kings of the English”) klingt mit einem doppelten Genitiv weder im Deutschen noch im…

Hans Heinz Holz: Dialektik. Problemgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Band II: Gott und Welt. Problemgeschichte der Dialektik im Mittelalter

Bedeutend disparater als der erste Teil kommt nun dieser zweite Teil der Problemgeschichte der Dialektik von H. H. Holz daher. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass Holz hier Aufsätze einbindet, die er schon einmal, in anderen Zusammenhängen, veröffentlicht hat. Zum andern aber auch daran, dass er in der Antike weniger Namen, weniger Texte…

Thomas Leinkauf: Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance (1350 – 1600). Band 2

Band 2 schliesst unmittelbar an Band 1 an. Kein Vorwort, keine Einleitung, sogar die Paginierung wird weitergeführt. (Hingegen finden wir zum Schluss einen Epilog.) Die Aufteilung des Grundrisses scheint also mehr praktische, der Handhabung dienende, als innerliche, inhaltliche Gründe gehabt zu haben. (Leider gilt dieser unmittelbare Anschluss auch für das nach wie vor häufige Auftreten…

Philipp Blom: Die Welt aus den Angeln

Die Kleine Eiszeit, die Blom von 1570 bis etwa 1700 ansetzt (es gibt hier recht unterschiedliche Angaben), ist Ausgangspunkt einer historischen Betrachtung, die auch einiger Parallelen zur Gegenwart nicht entbehrt. Inwieweit waren die Klimaextreme dieser Epoche für wissenschaftliche, ökonomische oder philosophische Entwicklungen von Bedeutung und welche Konsequenzen lassen sich daraus für unsere Zeit ziehen? Zum…

Winfried Schröder: Ursprünge des Atheismus

Es handelt sich hier um die leicht modifizierte Habilitationsschrift des Autors: Das Buch richtet sich also an eine akademische Klientel, selbst Studenten der Geschichte oder der Philosophie werden aufgrund der zahlreichen, lateinischen und französischen Zitate wohl kaum zu den Lesern zählen (außer sie benötigen es als Zitatenquelle für eine Seminar- oder Magisterarbeit*). Schröder analysiert anhand…

Franz M. Wuketits: Was Atheisten glauben

Dieses Buch unterscheidet sich von vergleichbaren Werken dadurch, dass es auf eine ausführliche, philosopische Analyse von Gottesbeweisen (wie etwa bei Mackie) oder philologische Untersuchungen (wie bei Flasch) weitgehend verzichtet, sondern vielmehr die Gründe darlegt, weshalb ein wissenschaftlich auch nur halbwegs gebildeter Mensch heute schizophreniefrei nicht mehr an Gott glauben kann. Und Wuketits führt Gründe an,…

Kurt Flasch: Kampfplätze der Philosophie. Große Kontroversen von Augustin bis Voltaire

Wie im Untertitel ausgeführt, handelt es sich hier um die Darstellung philosophischer Kontroversen von Augustinus bis Voltaire. Das Gelungene daran: Die dargestellten Probleme ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, es sind keine isolierten Streitgespräche, sondern sich fortsetzende, philosophische Grundsatzdiskussionen, die durch ihre geschichtliche Einbettung sehr viel verständlicher werden (als etwa in einer…

Harald Lesch / Wilhelm Vossenkuhl: Die Großen Denker. Philosophie im Dialog

Zugegeben: Ich bin das falsche Publikum für dieses Buch. Die Großen Denker hat seinen Ursprung in einer Reihe des Bayrischen Rundfunks Denker des Abendlandes, die auf Bayern Alpha gelaufen ist. Bildungsfernsehen also, hergestellt für ein Publikum interessierter Laien. Für Die Großen Denker weiss ich bereits zu viel von Philosophie. Bei vielen Kapiteln habe ich eigentlich…

Zu Röds “Gott der reinen Vernunft”

Ein vorzügliches Buch, das eine mehr als umfassende Analyse des ontologischen Gottesbeweises bietet (im Gegensatz etwa zu Mackies Buch, das sich mit Gottesbeweisen der unterschiedlichsten Herkunft auseinandersetzt, so auch dem kosmologischen, teleologischen oder moralischen Argument). Diese Beschränkung macht das Buch weniger umfangreich, zeigt aber anhand der zu verschiedenen Zeiten vorgetragenen “Beweise” die Entwicklung dieser rationalistischen…

Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin

Kurt Flasch (* 1930) kenne ich als ausgezeichneten Philosophiehistoriker, als  Spezialisten für die Philosophie des Mittelalters, die sog. Scholastik. Obwohl er selber sagt, dass er mit dem vorliegenden Text für einmal ein persönliches Buch schreiben wollte, habe ich es nicht unter “Autobiografie” eingereiht. Es ist, wenn man so will, das unpersönlichste persönliche Buch, das ich…