Sarah Bakewell: Wie man Mensch wird

Universitätsdozent:innen und Schriftsteller:innen haben eines gemeinsam: Sie müssen regelmäßig mit Publikationen auf sich aufmerksam machen – in einer ersten Phase der Karriere, um bekannt zu werden, dann, um bekannt zu bleiben. Während Universitätsprofessor:innen (zumindest in den MINT-Fächern) den Ausweg gefunden haben, die Arbeiten ihrer Assistent:innen und Student:innen als Co-Autor:innen herauszugeben, bleibt dies anderen verwehrt. Besonders…

Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart

Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…

Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien

Als ich das Buch als Student das erste Mal las, war ich einigermaßen fasziniert und begeistert davon. So fasziniert und begeistert in der Tat, dass ich Jahre später meine Reclam-Ausgabe durch eine gebundene aller Geschichtswerke Burckhardts ersetzt habe. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich anlässlich dieser Ersetzung Die Kultur der Renaissance in Italien…

Niccolò Machiavelli: Der Fürst [Il Principe]

Wann immer staatsphilosophische oder -theoretische Fragen zur Diskussion stehen, wird früher oder später – meist früher – der Name Machiavellis fallen und des einzigen Textes, der von ihm die Zeiten wirklich überlebt hat. Nicht ganz so schlimm, aber ähnlich, ist es bei Diskussionen zu Staatsutopien bzw. -dystopien. Bis heute wird Machiavelli dann jeweils meist die…

Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen

Heute werde Leonardo da Vinci fast nur noch als genialer Erfinder von erstaunlichen Maschinen gefeiert, meint Kia Vahland. Der Maler, der er eigentlich gewesen sei, als den er sich eigentlich selber gesehen habe, werde darob ganz vergessen. (Ich habe andernorts schon festgehalten, dass ich das nicht ganz so einseitig sehe. Aber es stimmt insofern, als…

Girolamo Savonarola: O Florenz! O Rom! O Italien!

Predigten, Schriften, Briefe. Aus dem Lateinischen und Italienischen übersetzt und mit einem Nachwort von Jacques Laager. Zürich: Manesse, 2002. Für Martin Luther war er ein Heiliger. Kein Wunder, ging ihm doch Savonarola voran in der ätzenden Kritik am kirchlichen Establishment, vor allem der Überhand nehmenden Unsitte, alles und jedes in der Kirche nur gegen Bares…

Thomas Leinkauf: Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance (1350 – 1600). Band 2

Band 2 schliesst unmittelbar an Band 1 an. Kein Vorwort, keine Einleitung, sogar die Paginierung wird weitergeführt. (Hingegen finden wir zum Schluss einen Epilog.) Die Aufteilung des Grundrisses scheint also mehr praktische, der Handhabung dienende, als innerliche, inhaltliche Gründe gehabt zu haben. (Leider gilt dieser unmittelbare Anschluss auch für das nach wie vor häufige Auftreten…

Thomas Leinkauf: Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance (1350 – 1600). Band 1

Leinkaufs Grundriss erfüllt alle Bedingungen, um für den von ihm behandelten Zeitraum ähnlich epochemachend zu werden, wie es Zellers Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung vor 100 Jahren für die Philosophiegeschichte des antiken Griechenland war. Leinkaufs Darstellung ist fakten- und von daher auch umfangreich (rund 2’000 Seiten). Sie richtet sich an ein Fachpublikum, das…