Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 1: »Vom Seraph zum Sittenverderber«, 1733-1783

Auf diese Publikation hat mich kürzlich Metteur en lumière in seinem Kommentar zur Wieland-Biografie von Jan Philipp Reemtsma hingewiesen. Eines der Antiquariate meines Vertrauens hatte sie sogar im Angebot, also fix bestellt. Sie wurde auch sehr rasch geliefert. Und da ich schon seit langem keine Bücher mehr auf Vorrat kaufe (wie die Bücher-Hortenden zu sagen…

Jeremy Adler: Goethe

Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…

Thomas De Quincey: Confessions of an English Opium-Eater

Gelesen in der für eine Ausgabe seiner Gesammelten Werke 1856 von De Quincey selber tiefgreifend überarbeiteten Version – was, wie sich im Nachhinein herausstellte, ein Fehler war. Als Entschuldigung kann ich nur angeben, dass ich das Buch noch im letzten Jahrtausend auf einem Grabbeltisch einer Buchhandlung in York gefunden habe, zusammen mit einer ganzen Menge…

Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart

Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…

Karl Vorländer: Immanuel Kant. Der Mann und das Werk

Es gibt Philosoph:innen, die Philosophiegeschichte geschrieben haben, weil sie eine neue Lösung zu einem alten Problem gefunden haben, ein so genanntes ‘System’. Die meisten allerdings sind Kärrner im Steinbruch der Philosophie, Galeerensklaven, die im Schweiße ihres Angesichts malochen, um ihre Subsistenz im akademischen Betrieb fristen zu können. Viele beschäftigen sich gar nicht mehr mit den…

Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen

Goethe, wie wir wissen, hat nie ein Buch mit dem Titel Maximen und Reflexionen verfasst. Sicher, er hat die darin enthaltenen Sprüche und Gedankensplitter niedergeschrieben – manchmal auch nur abgeschrieben, ohne das im Übrigen speziell zu kennzeichnen. Das war ganz im Sinne seiner Altersphilosophie. Was ihm, seinem Wesen und Denken, entsprach, konnte assimiliert werden und…

Jean Paul: Auswahl aus des Teufels Papieren

Wer im Internet nach der Auswahl aus des Teufels Papieren sucht, dem werden zunächst und vor allem jede Menge Seiten angezeigt, die das Buch verkaufen bzw. den Text zum Download anbieten. Einige dieser Seiten habe ich im Verdacht, dass sie zwar das Buch gegenüber der Suchmaschine ausweisen; wenn man aber auf den Link klinkt, wird…

Matthias Claudius: Ausgewählte Werke

Wer sich in der deutschen Literatur der Goethe-Zeit tummelt, wird immer wieder über den Namen Asmus stolpern – Asmus omnia sua secum portans, wie er sich auf dem Titelblatt der Sämtliche[n] Werke des Wandsbecker Boten genau nannte. Ja, noch Raabe konnte ihn ohne Probleme zitieren und Asmus’ Bekanntheit reicht bis ins 20. Jahrhundert; erst in…

Denis Diderot: Die geschwätzigen Kleinode [Les Bijoux indiscrets]

(Wie) Gehen Aufklärung und Erotik zusammen? Diderot hat diese Frage in seinem Erstlings-Roman ausgelotet, und ich finde seinen Lösungsvorschlag so schlecht nicht. Die geschwätzigen Kleinode sind jene Teile der weiblichen Anatomie, die dem Geschlechtsakt dienen. Geschwätzig werden sie in diesem Roman, weil der Protagonist, ein Sultan namens Mangogul, Herrscher über das Reich Congo in Afrika,…

Friedrich Heinrich Jacobi: Romane I – Eduard Allwill

Unter dem Titel Eduard Allwill veröffentlichen die Herausgeber der Kritischen Ausgabe von Jacobis Werken zwei Fassungen desselben Textes: Eduard Allwills Papiere von 1776 und Eduard Allwills Briefsammlung von 1792, denen sie jeweils Varianten zuzählen. Die erste Fassung, mit einem (anonymen) Zitat von Goethe einsetzend, Lavater und Shaftesbury zitierend, orientiert sich in Stil und Inhalt stark…