Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen

Karl August Böttiger kam 1791 als Direktor des dortigen Gymnasiums nach Weimar. Geholt hatte ihn Johann Gottfried Herder. Dieser war nicht nur als Superindendent der Leiter Kirche des Herzogtums; er war auch in Personalunion als Ephorus zuständig für die Belange des herzoglichen Gymnasiums. Man war allgemein sehr stolz darauf, dass es gelungen war, Böttiger nach…

Salomon Gessner: Werke

Salomon Gessner (1730-1788) war zu Lebzeiten ein bekannter Autor und Maler. Doch schon bald nach seinem Tod versank er mit beiden seiner Talente in der Vergessenheit. Vor mir liegt eine Auswahlausgabe seiner schriftstellerischen Werke, 1973 bei Georg Olms erschienen, aber ihrerseits ein Reprint einer älteren Ausgabe, nämlich einer in der Reihe Deutsche National-Litteratur bei Spemann…

Gottfried August Bürger: Briefwechsel. Band III: 1780 – 1789

Armer Bürger! – Mit diesem Ausruf habe ich damals meine Vorstellung des zweiten Bands des Briefwechsels von Gottfried August Bürger angefangen. Und mit: Armer Bürger! muss ich auch dieses Aperçu über Band III einleiten. Denn im Grunde genommen hat sich wenig geändert für Bürger in dem Jahrzehnt von 1780 bis 1789 und seine Situation, sein…

Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 2.1: Frankfurter Gelehrte Anzeigen vom Jahr 1772 | Text

Lange klaffte zwischen Band 1 (2012 erschienen, zeitnah hier vorgestellt) und Band 3 (ebenfalls 2012, ebenfalls zeitnah, hier zu finden) der bei Wallstein erscheinenden kritischen Ausgabe der Gesammelten Schriften von Johann Heinrich Merck eine empfindliche Lücke: Band 2, der Mercks Beiträge für die Frankfurter Gelehrten Anzeigen des Jahres 1772 bringen sollte – des einzigen Jahres,…

Briefe von und an Lessing 1776-1781

Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! – Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft, mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiss, was ich sage! – War es nicht Verstand, daß man ihn…

Briefe von und an Lessing 1770-1776

1770: Lessing wirft das Handtuch. Er gibt auf. Er erklärt seinen Versuch, als freier Schriftsteller nur vom Ertrag seiner Feder zu leben, als gescheitert. Denn, als ihm der Posten eines Bibliothekars an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel angeboten wird, schlägt er ein. Es ist (wie er sich wohl gesagt hat), von allen Möglichkeiten, die…

Briefe von und an Lessing 1743-1770

Friedrich Schlegel, zitiert vom Herausgeber dieses Briefwechsels im Anhang, meinte in seinem Essay Über Lessing (1797/1801), Lessings Größe habe vor allem in seiner »Individualität« gelegen, und für deren Studium sei der eine oder andere von Lessings Briefen »mehr wert ‹…› als manches seiner berühmtesten Werke«. Eigentlich 1987 als Band 11/I einer Ausgabe von Lessings Werken…

Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur II

Band II der von Remtsmaa und andern herausgegebenen Schriften zur deutschen Sprache und Literatur bringt vorwiegend Äusserungen Wielands zur Literatur – also Literaturkritik im weitesten Sinn. Der Band beginnt mit der ungeheuerlichen Kritik Wielands an Uz und mit ihm an den Anakreontikern (von 1752), wo Wieland – noch völlig der bigotte Christ – Uz nicht…