Kurt Flasch: Der Teufel und seine Engel

Als Untertitel zu diesem Buch steht schon auf dem Schutzumschlag: Die neue Biographie. Was zur – von Flasch nicht beantworteten (jedenfalls habe ich keine Antwort gefunden) – Frage führt: Welches wäre denn die alte gewesen? Vielleicht Roskoff, den er in den Literaturangaben zur eigenen Einleitung aufführt, dann aber nirgends zitiert, wenn ich das richtig gesehen…

Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart

Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…

Nikolaus von Kues: De pace fidei / Vom Frieden zwischen den Religionen

Drei grosse „Dialoge“ sind es, die in der mittelalterlichen Theologie zumindest ansatzweise für eine Toleranz gegenüber anderen Religionen predigen. Zumindest gegenüber den anderen grossen monotheistischen Religionen, also dem Judentum und dem Islam. Die drei „Dialoge“ stammen von Petrus Abaelard, Ramon Llull und Nikolaus von Kues. Cum grano salis könnte man sie der Frühscholastik (Abaelard), der…

Hans Heinz Holz: Dialektik. Problemgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Band II: Gott und Welt. Problemgeschichte der Dialektik im Mittelalter

Bedeutend disparater als der erste Teil kommt nun dieser zweite Teil der Problemgeschichte der Dialektik von H. H. Holz daher. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass Holz hier Aufsätze einbindet, die er schon einmal, in anderen Zusammenhängen, veröffentlicht hat. Zum andern aber auch daran, dass er in der Antike weniger Namen, weniger Texte…

Kurt Flasch, Udo Reinhold Jeck: Das Licht der Vernunft

Sich auf die Suche nach der Aufklärung im Mittelalter zu machen ist ein prekäres Unterfangen: Dass aber darüber ein ganzes Buch geschrieben wurde, darf als ein Hinweis darauf gesehen werden, dass – den Autoren nach zu schließen – das Unternehmen von Erfolg gekrönt war. Ich bin mir hingegen nicht so sicher, ob der Beweis anhand…

Erasmus von Rotterdam: De libero arbitrio διατριβή sive collatio / Gespräch oder Unterredung über den freien Willen; Hyperaspistes diatribae adversus servum arbitrium Martini Lutheri. Liber primus / Erstes Buch der Unterredung Hyperaspistes gegen den Unfreien Willen Martin Luthers

Ob sich die paar Millionen Lutheraner dessen bewusst sind, dass sie nach Ansicht des Gründers ihrer Kirche dieser gar nicht freiwillig angehören? Sondern sie vielmehr ihr Gott dazu zwingt? Eigentlich wollte sich Erasmus ja aus den Querelen, die Martin Luther mit seiner Reformation angezettelt hatte, heraushalten. Auch Erasmus war der Meinung, dass so einiges in…

Franz M. Wuketits: Was Atheisten glauben

Dieses Buch unterscheidet sich von vergleichbaren Werken dadurch, dass es auf eine ausführliche, philosopische Analyse von Gottesbeweisen (wie etwa bei Mackie) oder philologische Untersuchungen (wie bei Flasch) weitgehend verzichtet, sondern vielmehr die Gründe darlegt, weshalb ein wissenschaftlich auch nur halbwegs gebildeter Mensch heute schizophreniefrei nicht mehr an Gott glauben kann. Und Wuketits führt Gründe an,…

Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin

Ein seltsames Buch: Ich habe mit großem Interesse die philologisch-historischen Untersuchungen der Bibel bzw. der Kirchenväter gelesen, die skizzenhafte Darstellung der religiösen Vorstellungswelt in der Antike oder die philosophische Analyse des Begriffes der Seele bis in unsere Gegenwart. All das soll als Antwort auf den Buchtitel dienen, doch diesbezüglich habe ich so meine Zweifel ob…

Kurt Flasch: Kampfplätze der Philosophie. Große Kontroversen von Augustin bis Voltaire

Wie im Untertitel ausgeführt, handelt es sich hier um die Darstellung philosophischer Kontroversen von Augustinus bis Voltaire. Das Gelungene daran: Die dargestellten Probleme ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, es sind keine isolierten Streitgespräche, sondern sich fortsetzende, philosophische Grundsatzdiskussionen, die durch ihre geschichtliche Einbettung sehr viel verständlicher werden (als etwa in einer…

Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin

Kurt Flasch (* 1930) kenne ich als ausgezeichneten Philosophiehistoriker, als  Spezialisten für die Philosophie des Mittelalters, die sog. Scholastik. Obwohl er selber sagt, dass er mit dem vorliegenden Text für einmal ein persönliches Buch schreiben wollte, habe ich es nicht unter “Autobiografie” eingereiht. Es ist, wenn man so will, das unpersönlichste persönliche Buch, das ich…