Edgar Allan Poe: The Murders in the Rue Morgue

Mit dieser Kurzgeschichte hat Poe die Ära des modernen Kriminalromans eingeläutet. Hier finden wir zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur den außergewöhnlich begabten Detektiv, der mittels eben dieser außergewöhnlichen Begabung in der Lage ist, auch unlösbar scheinende Fälle zu klären. Ja, wir finden zum ersten Mal überhaupt auch die unlösbar scheinenden Fälle. Die…

Georges Simenon: Das Rätsel der Maria Galanda

Offen gestanden, bin ich kein Fan von Georges Simenon. Und ich war nie ein Fan von Simenon. Selbst in jener Epoche, als ich Kriminalromane am Laufmeter verschlang, habe ich zwar den einen oder andern Maigret gelesen, aber – obwohl ich keineswegs US-amerikanische Hard Boiled oder Noirs las (bis heute nicht) – mir war Maigret immer…

Dorothy L. Sayers: Hangman’s Holiday [Das Bild im Spiegel, auch: Der Mann, der Bescheid wußte]

1928 erschien unter dem Titel Lord Peter Views the Body die erste Sammlung mit Kriminal-Kurzgeschichten von Dorothy L. Sayers. 1933 folgte mit dem hier vorliegenden Hangman’s Holiday dann die zweite. Dass im Titel der zweiten Sammlung ihr Star-Detektiv Lord Peter Wimsey nicht erwähnt wird, liegt ganz einfach daran, dass er von den hier versammelten 12…

Gaston Leroux: The Mystery of the Yellow Room [Le mystère de la chambre jaune / dt.: Das Geheimnis des gelben Zimmers]

Leroux’ Geheimnis des gelben Zimmers ist einer der drei Kriminalromane, die die Folio Society 2017 unter dem Motto locked room mystery gemeinsam veröffentlicht hat, was erklärt, warum ich ein französisches Buch auf Englisch lese. (Die beiden andern Romane sind Edgar Wallace’ The Four Just Men und ein Roman von John Dickson Carr, den ich später…

Edgar Wallace: The Four Just Men [Die vier Gerechten]

In der Bibliothek meines Vaters (sofern man rund 120 Bücher eine Bibliothek nennen will) – in der Bibliothek meines Vaters also nahmen sie einen prominenten Platz ein: die Taschenbuchausgaben von Kriminalromanen des Goldmann-Verlags. Nicht nur, dass sie wegen ihrer ziegelroten Farbe aus den übrigen Büchern herausstachen: auch wegen ihrer schieren Menge. Und von diesen ziegelroten…

Joseph Sheridan Le Fanu: Uncle Silas. A Tale of Bartram-Haugh

The writer of this Tale ventures, in his own person, to address a very few words, chiefly of explanation, to his readers. A leading situation in this ‘Story of Bartram-Haugh’ is repeated, with a slight variation, from a short magazine tale of some fifteen pages written by him, and published long ago in a periodical…

Phoebe Atwood Taylor: Schlag nach bei Shakespeare [Beginning with a Bash]

Leonidas Xenophon Witherall war bis zu seiner Pensionierung Lehrer an einem College in der Nähe Bostons. Da er eine gute Pension hatte und etwas Geld beiseite legen konnte, ging er nach seiner Pensionierung zuerst einmal auf Weltreise. Zurück von dieser musste er feststellen, dass sowohl Vermögen wie Pension sich in Luft aufgelöst hatten, und er…

Joseph Sheridan Le Fanu: Passage in the Secret History of an Irish Countess [Auszug aus der geheimen Geschichte einer irischen Gräfin]

(Noch mal was Kurzes von Sheridan Le Fanu.) Einmal mehr stammt die deutsche Übersetzung des Titels von mir. Ich habe für ‘Passage’ bewusst ‘Auszug’ genommen, um den wissenschaftlich-neutralen Touch widerzugeben, den das Original hat. Viel von seinem Horror nimmt dieser Text nämlich aus der Diskrepanz zwischen dem sachlichen und nüchternen Stil, in dem erzählt wird,…