Matthias Perkams: Grundriss Philosophie in der Antike

Der Titel dieser Geschichte der antiken Philosophie verdient es, genau gelesen zu werden – Matthias Perkams hat nämlich darin seine ganz spezifische Vorgehensweise bereits definiert. In zweierlei Hinsicht will er sich von den bisherigen Geschichten zur Philosophie der Antike unterscheiden. Und da ist es eben wichtig, dass er genau nicht von einer „Geschichte der antiken…

Heidrun Eicher / Matthias Perkams / Christian Schäfer (Hrsg.): Islamische Philosophie im Mittelalter. Ein Handbuch

Dieses Handbuch gliedert sich, grob gesagt, in zwei Teile. Da ist zunächst ein Allgemeiner Teil, das ist, wiederum grob gesagt, ein philosophiegeschichtlicher Abriss über die ganze Epoche. Dann folgen die Einzelnen Denker und Werke. Da die einzelnen Aufsätze von verschiedenen Leuten stammen, kann es zu inhaltlichen Überschneidungen kommen, aber das macht gar nichts. Ganz zu…

Augustinus: Vom Gottesstaat (De civitate Dei). Buch 11-22

Eigentlich hatte Augustinus für seinen Gottesstaat eine recht rigide Struktur vorgesehen. Eigentlich … In Tat und Wahrheit trat ihm dann – vor allem im zweiten Teil, in dem es um den eigentlichen „Gottesstaat“ geht, im Gegensatz zum weltlichen Staat – seine Weitschweifigkeit in den Weg. Ich weiß nicht, ob es Altersgeschwätzigkeit war, wie der Herausgeber…

Meister Eckhart: Mystische Schriften

Meister Eckhart: Mystische Schriften. Aus dem Mittelhochdeutschen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Gustav Landauer. Frankfurt/M: Insel, 1992. (= insel taschenbuch 1302) [ursprünglich 1903 erschienen] Dass ich dieses Aperçu mit den bibliografischen Angaben beginne, hat seinen Grund darin, dass man wissen muss, was auf einen zukommt, wenn man (wie ich) ausgerechnet diese Ausgabe gelesen…

Anonymus: Liber de causis / Das Buch von den Ursachen

Gerhard von Cremona übersetzte dieses Werk 1176 (oder etwas später) aus dem Arabischen ins Lateinische. Es trug zunächst den Titel Liber de expositione bonitatis purae („Buch zur Erklärung der reinen Güte“), der den neuplatonischen Hintergrund des Werks besser trifft als Liber de causis, ein Titel, der sich erst im 13. Jahrhundert durchsetzte. Doch zunächst hielt…

Ramon Llull: Die neue Logik [Logica Nova]

Wenn Raimundus Lullus das Wort Logik verwendet, versteht er darunter nicht ganz dasselbe, wie wir es heute in der Philosophie im Allgemeinen tun. Er meint damit auch nicht ganz das, was Aristoteles in seinen Analytiken behandelt. Tatsächlich war der Gebrauch des Wortes in der ganzen mittelalterlichen Philosophie ein teilweise anderer, als er es heute ist;…

Ramon Llull: Das Buch vom Heiden und den drei Weisen [Llibre del gentil e dels tres savis / Liber de gentili et tribus sapientibus]

Ramon Llull (auch Ramon Lull), latinisiert Raimundus Lullus (auch Raymundus Lullus), ist der wohl originellste Denker des christlichen Mittelalters. (Ich zögere, ihn der Scholastik zuzurechnen, denn er hat nie die theologische Ausbildung an einer Universität erhalten, die die Scholastiker auszeichnet, ja überhaupt eine Ausbildung zum Priester.) Schon seine Herkunft und sein Werdegang sind speziell. Aus…

John Kennedy Toole: A Confederacy of Dunces [[Ignaz oder] Die Verschwörung der Idioten]

Dieses Buch spaltet seine Leserschaft, wie kaum ein zweites. Eine recht große Zahl, denn es gilt als „Kult“, wie man so schön sagt, hält diesen Roman für den besten oder zumindest witzigsten des 20. Jahrhunderts. Andere finden ihn langweilig, weil sich die Figuren – allen voran der Protagonist Ignatius J. Reilly – über die ganzen…

Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Zweiter Teil: Das mythische Denken

Teil 2 der Philosophie der symbolischen Formen ist dem Andenken Paul Natorps gewidmet und enthält folgende Abschnitte: Der Mythos als Denkform Der Mythos als Anschauungsform. Auftritt und Gliederung der räumlich-zeitlichen Welt im mythischen Bewusstsein Der Mythos als Lebensform. Entdeckung und Bestimmung der subjektiven Wirklichkeit im mythischen Bewusstsein Die Dialektik des mythischen Bewusstseins Wie schon im…

Friedhelm Decher: Die Signatur der Freiheit

Es gibt zahlreiche Versuche, das entscheidende Merkmal des Menschen (das ihn dann vom Tier unterscheiden soll) herauszuarbeiten: Homo politicus, Homo ridens, Homo ludens oder Homo religiosus, in der Anthropologie Homo ergaster oder Homo faber und in der Ökonomie Homo oeconomicus mit seinem Widerpart, dem Homo reciprocans. Und es gibt natürlich auch einen Homo suicidalis, denn…