Albert Daiber: Die Weltensegler

7 Schwaben fliegen zum Mars. Wer sich bei dieser Affiche an ein Märchen der Brüder Grimm erinnert fühlt, mag nicht Unrecht haben. Im Falle unseres Romans handelt es sich aber nicht um irgendwelche Schwaben, sondern wir haben 7 Professoren der Universität Tübingen vor uns, die auch mit Namen vorgestellt werden: Prof. Dr. Siegfried Stiller: Astronomie,…

Johann Kaspar Riesbeck: Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland

Anders, als es der Titel suggeriert, handelt es sich bei den Briefen eines reisenden Franzosen über Deutschland nicht um einen Reisebericht. Dazu passt schon der Name des Verfassers nicht. Der fehlte allerdings in der Originalausgabe, diese erschien anonym, nur mit der Bemerkung: Uebersetzt von K. R. – eine Bemerkung, die zunächst nur Riesbecks Freunde durchschauten….

Frances Trollope: Briefe aus der Kaiserstadt [Vienna and the Austrians]

Frances Trollopes Schicksal weist viele Parallelen auf zu dem Johanna Schopenhauers. Beiden schien ursprünglich das übliche Leben einer Frau im 19. Jahrhundert bestimmt: Geburt, Heirat, Kinder, Tod. Jeweilige Einträge im Kirchenregister inklusive – als einzige Spur ihres Erdenlebens. Beide erfüllten denn auch die ersten Teile in der vorgeschriebenen Reihenfolge (auch wenn Frances ein wenig älter…

Wilhelm Hauff: Mitteilungen aus den Memoiren des Satan

Der 1802 geborene Stuttgarter Wilhelm Hauff veröffentlichte 1825 seine ersten Werke. Er starb bereits 1827. Dennoch würde ich ihn nicht als ‘frühvollendet’ bezeichnen, denn er erlag kurzfristig einer nicht vorhersehbaren Typhus-Infektion, die er sich auf einer Studienreise durchs Tirol geholt hatte, wo er Material zu einem Werk über Andreas Hofer gesammelt hatte. Trotz der wenigen…

Otto A. Böhmer: Hegel & Hegel oder Der Geist des Weines

In weiser Voraussicht, wenn auch nicht zu Unrecht, nennt Böhmer seinen Text eine Erzählung. Er hätte ihn gerade so gut eine Biografie nennen können – denn der Text ist beides. Böhmer nämlich erzählt Hegels Leben in einem fiktiven Rahmen. Der Rahmen stellt uns Hegel vor, den arrivierten Professor der Philosophie, abends bzw. nachts in seiner…

Hermann Hesse: Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens

Hinter diesem Buch steht eine kleine Geschichte: Hermann Hesse konzipierte 1924 zusammen mit seinem Neffen, dem Philologen und Musikwissenschafter Karl Isenberg, eine Buchreihe unter dem Titel Merkwürdige Geschichten und Menschen, die Lebensgeschichten verschiedener Dichter aus dem – im weitesten Sinne – romantischen Umkreis präsentieren sollte. Unter den Vorzustellenden waren Novalis, die Geschwister Brentano und eben…

Thomas Knubben: Hölderlin. Eine Winterreise

Hölderlin nicht erfahren, sondern ergehen: Am 6. Dezember 1801 brach nicht nur Seume zu seinem Spaziergang nach Syrakus auf; an jenem Tag (oder am Tag darauf, ganz genau weiss man es nicht) machte sich auch Friedrich Hölderlin auf. Nicht nach Syrakus zwar, und auch wenn er ebenso zu Fuß unterwegs war wie Seume, war seine…

Reinhard Horowski: Hölderlin war nicht verrückt

Eigentlich hatte ich den französischen Germanisten Pierre Bertaux schon wieder vergessen. Vor allem dessen zweites Werk zu Hölderlin – das auf Deutsch ganz simpel Friedrich Hölderlin hieß und hierzulande 1978 zum ersten Mal erschienen war – vor allem dieses Werk also hatte seinerzeit doch einiges Rumoren in der germanistischen Landschaft verursacht. Bertaux behauptete doch nichts…

Alexander von Humboldt: Der Andere Kosmos

Es klingt nach einer Wette, die zwei oder drei Philologen mit einander eingegangen sind, irgendwann am frühen Morgen, in nicht mehr ganz nüchternem Zustand in einer Bar in der Berner Altstadt (denn in Bern wird die kritische Alexander-von-Humboldt-Ausgabe betreut). Der erste Philologe könnte ungefähr gesagt haben: „Wetten, dass es möglich ist, in den rund 70…

Patrick Leigh Fermor: Die Zeit der Gaben. Zu Fuß nach Konstantinopel: Von Hoek van Holland an die mittlere Donau. Der Reise erster Teil

Ganze 18 Jahre alt war Fermor, als er zu seiner grossen Fussreise quer durch Europa von Hoek van Holland bis nach Konstantinopel (Istanbul) aufbrach. Ganze 18 Jahre alt, aber schon von sich und seinem Leben degoutiert. So war diese Reise auch eine Art Selbstheilungs- oder Selbstfindungstrip – allerdings ohne, dass er grosses esoterisches Gedöns darum…