Erich Mühsam: Das seid Ihr Hunde wert!

„Träumer“ nannte Volker Weidermann in seinem gleichnamigen Buch (das wir hier vorgestellt haben) jene Handvoll Männer, allesamt Künstler und Anarchisten, die sich im Frühling 1919 an die Spitze des Freistaats Bayern stellten. „Träumer“, weil keiner von ihnen vorher irgendein politisches Amt inne gehabt hatte. „Träumer“, weil sie in Bayern das anarchistische Ideal einer Räterepublik verwirklichen…

The Folio Book of Science

Anthologien werden mir meistens geschenkt. So, wie diese hier: Sie war als zusätzliches Gratis-Buch meiner letzten Bestellung bei der Folio Society beigelegt. Ich hatte sie sehr wohl in ihrem Katalog gesehen, mir auch ein paar Mal überlegt, ob ich sie kaufen sollte, dann aber jedes Mal – vor allem, weil ich Anthologien eigentlich nicht besonders…

Ernst Toller: Prosa / Briefe / Dramen / Gedichte

Im Oktober 1961 erschien diese Auswahl aus den Texten Ernst Tollers beim Rowohlt-Verlag, ohne Ortsangabe. Sie war Teil einer Reihe namens Rowohlt Paperback, genauer gesagt deren N° 1 (was aber nur aus einer kleinen Nummer auf dem Buchrücken ersichtlich ist). Ein bisschen größer als der Standard der rororo-Taschenbücher, in etwa Oktav. Es zeichnet kein Herausgeber…

Charles Darwin: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life [Über die Entstehung der Arten]

Darwin war kein Darwinianer. So könnte man das Ergebnis einer Lektüre von On the Origin of Species zusammenfassen. Oder, weniger plakativ, vorsichtiger: Charles Darwin verstand unter Evolution nicht dasselbe wie die heutige Evolutionsbiologie. Und noch vorsichtiger: Das gilt zumindest für die erste Auflage von On the Origin of Species von 1859, die ich gelesen habe….

John Stuart Mill: Autobiographie

John Stuart Mills Autobiographie ist das Muster einer Autobiografie, die für einmal nicht das eigene Ich in den Mittelpunkt stellt, sondern dieses Ich in die gesellschaftlich-politisch-philosophische Entwicklung der Zeit einbettet. Sehr ruhig und fast neutral erzählt Mill aus seinem Leben – ein Stil, den ich eigentlich nur noch in jener andern Autobiografie eines britischen Denkers…

Ronald W. Clark: Charles Darwin

Bei Christian Göldenboog wurde ich auf diese Biographie über Charles Darwin aufmerksam gemacht: Sie stand schon einige Jahre ungelesen in meinen Regalen. Und das dort ausgesprochene Lob hat sich mehr als bestätigt: Es handelt sich um ein sehr kompetentes, klug geschriebenes Buch, das man jedem nur ans Herz legen kann. Es ist in zwei große…

Alexander von Humboldt: Die Forschungsreise in den Tropen Amerikas

Werke. Darmstädter Ausgabe. Band II (in 3 Teilbänden). Herausgegeben und kommentiert von Hanno Beck. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 22008. Band II der Darmstädter Ausgabe enthält Auszüge aus dem zuerst auf Französisch erschienen Werk Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent: fait en 1799, 1800, 1801, 1803 et 1804, das Humboldt offiziell zusammen mit seinem Reisegefährten, Aimé…

Jaron Lanier: Wem gehört die Zukunft?

Silvester ist traditionsgemäss der Tag des Rück- und Ausblicks. Anstatt nun mein Teebeutelchen ein zweites Mal zu wässern, habe ich beschlossen, Jaron Laniers Buch Wem Gehört die Zukunft? Du bist nicht der Kunde der Internet-Konzerne, du bist ihr Produkt! kurz Revue passieren zu lassen. Es passt wunderschön zum Thema Rück- und Ausblick: Ausblick – schon…

Thomas Robert Malthus: An Essay on the Principle of Population as it Affects the Future Improvement of Society with Remarks on the Speculations of Mr Godwin, M. Condorcet, and other writers [Das Bevölkerungsgesetz]

Gelesen in der Version von 1798; Oxford University Press, 2008. Malthus gilt als erster Vertreter der klassischen politischen Ökonomie, dieses Werk als dessen erster Ausdruck. Veranlassung dazu war ein in England geplantes Gesetz zur öffentlichen Unterstützung der Armen, bzw. eine Diskussion unter Freunden darüber, bei der Malthus merkte, dass er seine Gedanken zum Thema nicht…

Robert A. Heinlein: Mondspuren [a.k.a.: Revolte auf Luna; a.k.a.: Der Mond ist eine herbe Geliebte / O.T.: The Moon is a Harsh Mistress]

Robert A. Heinlein gilt als einer der besten US-amerikanischen Science-Fiction-Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts; er ist auch einer der umstrittensten. Wie praktisch alle begann er (1939) seine Karriere mit einer Kurzgeschichte (Life Line) für die Zeitschrift Astounding Science Fiction, die sich unter John W. Campbell langsam von reiner Pulp Fiction weg entwickelte. Dass Heinlein…