Ist das Buch nicht nur deswegen lesenswert, um ein Bewusstsein für die heutige Bedeutungslosigkeit und Belanglosigkeit zu bekommen ? O ja, ich weiß, jetzt ist ja alles so viel egalitärer und gerechter, dafür opfern wir doch jede Distinktion und Exzentrik, alle Extravaganz und Exaltation. Gleichförmig uniform, alle mit Tätowierungen und Metallringchen zugetackert, Anziehsachen zur Funktion degradiert, in klotzartigen Behausungen minimalistisch (was für ein Euphemismus, was für eine gelungene Überredung für das Weglassen per se) wohnend. Zufrieden mit Privatfernsehen, Füllstoffen als Nahrungsmittel, einem Mobilfunktelefon, das ob seiner scheinbaren Neuerungen alle 12 Monate ersetzt wird und einem Berg voll Schulden, welches ihr kümmerliches Leben finanziert. Da sind wir doch froh, dass den Huysmans und Konsorten keiner mehr konsumiert, wenn sie’s denn begreifen würden, sie müsstens Adalbert Stifter gleichtun..