Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 4. Band: Drittes Buch: Aufklärung – Große Revolution (12. bis 14. Abschnitt) / Viertes Buch: Die letzten hundert Jahre – Reaktion – Materialismus – Gottlose Mystik

Mehr Literatur- als Philosophiegeschichte: der vierte und abschliessende Band von Fritz Mauthners Geschichte des Atheismus. Als allererstes wendet sich der Autor gegen die Vertreter eines stinkenden Lichts (einer pervertierten Aufklärung). Die Dunkelmänner, die er meint, sind vorwiegend Vertreter der Romantik, die sich ebenso auf Voltaire oder Rousseau berufen, wie die Aufklärer selber. Aber auch Mendelssohn…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 3. Band: Drittes Buch (1. bis 11. Abschnitt): Aufklärung in Frankreich und in Deutschland – Die große Revolution

Für Mauthner ist die Geschichte des Atheismus eine Sammlung von Geschichten atheistischer Persönlichkeiten; und er hat so seine Lieblinge und seine Bêtes noires. Ersteres wie letzteres teilt er mit praktisch allen Philosophiegeschichten seiner Zeit. Mauthner ist allerdings ein Amateur und zelebriert seine Parteilichkeit nachgerade. (Wenn er übrigens den professionellen Philosophiegeschichtsschreibern vorwirft, dass da einer vom…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 2. Band: Zweites Buch: Entdeckung der Natur und des Menschen – Lachende Zweifler – Niederlande, England

Auch Band 2 hätte wohl besser anders geheissen, z.B. „Der Nährboden, aus dem der europäische Atheismus entstehen konnte“ – denn Atheisten finden wir immer noch kaum in der Epoche vom ausgehenden Humanismus bis zur frühen Aufklärung. Mauthner hilft sich dadurch, dass er auch dieses Mal den Pantheismus zum Krypto-Atheismus erklärt, indem er in der Formel…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 1. Band: Einleitung / Erstes Buch: Teufelsfurcht und Aufklärung im sogenannten Mittelalter

Vielleicht wäre es besser gewesen, zumindest Band 1 „Die Wurzeln des europäischen Atheismus“ zu nennen, denn einen eigentlichen Atheismus kann Mauthner in der hier umfassten Periode von den alten Griechen bis zur Renaissance (noch) nicht festmachen. Schon in der Einleitung gibt Mauthner zu, dass von einem eigentlichen Atheismus in Europa erst gesprochen werden kann vom…

Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften 1

Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften gehört zu jenem halben Dutzend Grossromane des 20. Jahrhunderts, die als lang und schwierig gelten, und daher von vielen Lesern gemieden werden. Ich möchte mich zu dieser Einschätzung nicht weiter äussern; mir bereitet eine Liebesschmonzette mehr Leseprobleme. Andererseits gehöre ich auch nicht zu jenem Leserkreis, der – quasi um…

Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Dritter Band: Rationalismus bis Zweck. Personen- und Sachregister

Implizit gibt Mauthner in diesem Band zu, dass er das Wörterbuch nicht nach Stichworten verfasst hat, sondern linear, von vorne nach hinten. Unter dem Stichwort Uhrengleichnis vermerkt er nämlich, dass er, was er ursprünglich hierhin setzen wollte, unterdessen bereits unter dem Stichwort Okkasionalismus im zweiten Band abgehandelt habe und hier das Stichwort Uhrengleichnis nur noch…

Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Zweiter Band: Gott bis Quietiv

Ironie einer Sortierung nach Alphabet: Wenn auf Goethe Gott folgt… Das Stichwort Gott gibt Mauther die Gelegenheit, sich als Atheist zu positionieren. Dass er dabei die Verwendung der Worthülse ‘Gott’ vergleicht mit der von ‘Phlogiston’, die auch noch verwendet worden sei, nachdem Lavoisier nachgewiesen hatte, dass es für eine Erklärung des Verbrennungsprozesses so eine Substanz…

Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Erster Band: A = A bis Goethes Weisheit

Wer in den 1920ern im deutschsprachigen Raum, bzw. dessen intellektuellen Welt, etwas gelten wollte, kam um eine Lektüre Mauthners nicht herum. Denn obwohl Mauthner nie ein eigentliches Philosophiestudium absolviert hat (diesbezüglich hat er einzig ein abgebrochenes Studium der Rechte vorzuweisen), galt er vielen als ernst zu nehmender Philosoph, dessen Thesen zudem noch eine gewisse Popularität…