Das Testament ist m.M.n. das Selbstzeugnis einer zermantschten denkerischen Existenz. So weit, so eindrücklich und allenfalls deswegen anschaffenswert. Oder falls Du eine Bibliothek der wichtigen Primärtexte atheistischen Denkens aufzubauen planst … Philosophisch lohnt es sich aber kaum. Meslier hatte offenbar nur das rudimentäre denkerische Rüstzeug zur Verfügung, das ihm die klerikale Ausbildung vermittelt hat – sowie eine winzige Privatbibliothek, die vor allem aus der Bibel und Montaigne bestanden haben muss. Und er war definitiv kein Genie, das alles aus sich selber schöpfen konnte, kein Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal …