1775 – die Verlobung mit der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann war soeben in die Brüche gegangen – zog Johann Wolfgang Goethe von Frankfurt nach Weimar um. Im Gepäck befand sich unter anderem der Entwurf für ein Drama um den berüchtigten Magier Doktor Faustus aus dem 16. Jahrhundert. Goethe kannte wahrscheinlich das entsprechende Volksbuch, ganz sicher…
Schlagwort: Luise von Göchhausen
1752-1807
Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 6: 1781-1782
Ende 1780 sollte Wieland im Teutschen Merkur ankündigen, dass diese seine Zeitschrift ab dem Folgejahr keine Rezensionen mehr enthalten würde. Merck hatte seit längerem nur noch für den Teutschen Merkur geschrieben und praktisch nur noch Rezensionen verfasst. Obwohl er aus früheren Zeiten auch noch mit Nicolai in Berlin befreundet war, und früher auch in dessen…
Die Göchhausen
So lautet – mit dem Untertitel Briefe einer Hofdame aus dem klassischen Weimar – die 1923 von Werner Deetjen veranstaltete Ausgabe einer Auswahl aus den Briefen der Luise von Göchhausen, ihres Zeichens Hofdame bei der weimarischen Herzogin-Witwe, Anna Amalia. Die Göchhausen war ein wichtiges Mitglied des Kreises um Anna Amalia, eines Kreises, der wegen seiner…
Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 5: 1779-1780
230 Seiten Originaltext stehen deren 640 mit Anmerkungen, Kommentaren etc. gegenüber – alleine schon das zeigt, mit welchem Aufwand und welcher Sorgfalt das Herausgeberteam um Ulrike Leuschner den fünften Band der Werkausgabe (erschienen 2016, bei Wallstein) gestaltet hat. Mercks Werk in den beiden Jahren 1779 und 1780 besteht vor allem aus Rezensionen. Merck rezensierte so…
Victor Hehn: Italien. Ansichten und Streiflichter
Rund 200 Jahre lang war Italien der Punkt, auf den sich die Sehnsucht der Deutschen richtete. Angefangen hat es wohl mit Winckelmann, der in Rom auf den Spuren der Antike wandelte. Ihm folgte eine Unmenge deutscher Maler und Bildhauer, schliesslich dann Goethe, der der Italien-Sehnsucht seiner Zeit auch im Gedicht „Kennst du das Land, wo…
Johann Heinrich Merck: Briefwechsel. Band 3
Was sich bereits in Band 2 des Briefwechsels angekündigt hat, ist in Band 3, der die Briefe vom 11. Februar 1782 bis zum 5. Mai 1785 umfasst, vollzogen: Mercks faktisch gänzliche Abkehr vom Literarischen, ja selbst vom Kunsttheoretischen. Der Zufall will es zwar, dass Brief N° 501, der erste dieses Bands, von Wieland stammt, Brief…
»Es ward als ein Wochenblatt zum Scherze angefangen« – Das Journal von Tiefurt
Am 15. August 1781 wurde ein „Avertissement“ in einer Kleinauflage von 50 Ex. in Weimar gedruckt und verteilt bzw. verschickt. Darin hiess es u.a.: „Es ist eine Gesellschaft von Gelehrten, Künstlern, Poeten und Staatsleuten, beyderley Geschlechtes, zusammengetreten, und hat sich vorgenommen alles was Politick, Witz, Talente und Verstand, in unsern dermaligen so merkwürdigen Zeiten, hervorbringen,…
Johann Heinrich Merck: Briefwechsel. Band 2
Nachdem der erste Band des Briefwechsels von und mit Johann Heinrich Merck auf dem Schutzumschlag ein Portrait des Darmstädter Kritikers und Goethe-Freundes trug, finden wir auf dem zweiten eine Landschaft, eine Stadtansicht von Darmstadt. Das Original stammt von Johann Heinrich Schmidt und entstand 1780. Das passt mehrfach: Schmidt war einer der Briefpartner Mercks; der zweite…
»Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst«
Man nennt sie bis heute nur ‚die Göchhausen‘ – was zu ihrer Zeit weniger abwertend gemeint war, als es in unsern heutigen Ohren klingt – mit vollem Namen war sie Luise von Göchhausen. Klein, rachitisch verwachsen und aus armer Familie – das bedeutete damals keine Chancen auf standesgemässe Heirat, Versorgung, Kinder. So war Luise von…