Vorliegendes Buch (erschienen dieses Jahr, 2024) ist der legitime Nachfolger des mit Preisen überhäuften Titels Abenteurer der Ferne vom selben Autor. Allerdings glaube ich nicht, dass auch dieses Buch mit so vielen Preisen bedacht werden wird. Nicht, weil es schlechter wäre, sondern einfach, weil es seinem Vorgänger doch sehr ähnelt. Es geht hier abermals um…
Schlagwort: Johann Wolfgang Goethe
1749-1832
Arno Schmidt: Die Gelehrtenrepublik
Gefragt, welches Buch ich als Einstieg in das Arno Schmidt-Universum vorschlagen könnte, würde ich wohl diesen Roman hier an zweiter Stelle erwähnen. Wir finden hier zwar durchaus auch Schmidt-typische Merkmale wie den am Mündlichen orientierten Sprachstil und eine eigenwillige Orthographie, aber es ist vielleicht das Buch, in dem er sich diesbezüglich am meisten zurücknimmt. Und…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Fünfter Band. September 1776-August 1788
In Band 4 der Herder’schen Briefe hatten wir gesehen, wie Herder nach Weimar umgezogen war und sich dort langsam einlebte. Wir hatten uns auch gefragt, ob er Weimar als vorübergehende Station in seinem Leben betrachtete, dorthin also vor allem gezogen war, um aus der für ihn immer unangenehmeren Situation in Bückeburg wegzukommen, oder ob er…
Jean-Yves Tadié: Marcel Proust I
Jean-Yves Tadié ist der Doyen der französischen Proust-Forschung, und die vorliegende Biografie zu Marcel Proust gilt nach wie vor als Standardwerk. Sie ist mit rund 1400 Taschenbuch-Seiten sehr umfangreich, weshalb sie denn auch von Gallimard für die Collection Folio auf zwei Bände aufgeteilt wurde, mit den Nummern 3213 und 3214. Erstmals erschien sie 1996, vor…
Wilhelm Raabe: Unruhige Gäste. Ein Roman aus dem Säkulum
Bei diesem Roman Raabes ist der Untertitel nicht unwichtig. Genauer gesagt: ein Wort darin – Säkulum. Denn dieses Wort stellt einen der Schlüssel dar, mit dessen Hilfe wir uns Unruhige Gäste erschließen können – einen der vielen möglichen, denn wie alle gute Literatur weist dieser Roman viele mögliche Interpretationen auf. (Womit gleich geklärt ist, dass ich…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Vierter Band. Oktober 1776-August 1783
Weimar. Das bedeutet erst einmal: endlich weg von Bückeburg. Hier nun, in Weimar, würde Herder, von ein paar Reisen abgesehen, aber den Rest seines Lebens verbringen. Ob er es, als er umzog, schon so geplant hatte? Seine Briefe (und hier bitte ich, immer hinzu zu denken: seine erhaltenen Briefe) äußern sich nicht dazu. Zwar gab…
Friedrich Gottlieb Klopstock: Die deutsche Gelehrtenrepublik, ihre Einrichtung, ihre Gesetze, Geschichte des letzten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar
Selbst das zeitgenössische Publikum konnte mit Klopstocks Gelehrtenrepublik wenig bis nichts anfangen. Es war vielleicht ja auch ein Fehler, dass Klopstock das Werk auf Subskription herausgab und diese Subskription auch selbst leitete. Der Erfolg der Subskription als solcher war riesig. Aber das erreichte Publikum war wohl dann doch zu durchmischt. Die meisten Subskribenten erwarteten wohl…
Johann Gottfried Herder: Abhandlung über den Ursprung der Sprache
Es mag daran liegen, dass der vorliegende Text das erste von Herder war, das ich je (damals im Studium nämlich) zu lesen bekommen hatte. Er gefiel mir schon damals und bis heute heute halte ich ihn für etwas vom Besten und Richtungsweisendsten, das Herder je geschrieben hat – ein Text, der immer noch wichtig ist…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Dritter Band. Mai 1773-September 1776
Immer noch Bückeburg. Herders Situation wird je länger desto unerträglicher. Zwar hat er zwischen Band 2 und 3 der Briefausgabe in Darmstadt seine Caroline geheiratet und sie wohnt unterdessen bei ihm. Damit fallen zumindest die Ängstlichkeit weg, das Warten auf Briefe, die vielleicht verloren gegangen sind, vielleicht aber auch nie abgeschickt wurden. Auch kommen im…
Friedrich Schlegel: »Athenaeum«-Fragmente und andere frühromantische Schriften
[206] Ein Fragment muß gleich einem kleinen Kunstwerke von der umgebenden Welt ganz abgesondert und in sich selbst vollendet sein wie ein Igel. [216] Die Französische Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre, und Goethes Meister sind die größten Tendenzen des Zeitalters. Wer an dieser Zusammenstellung Anstoß nimmt, wem keine Revolution wichtig scheinen kann, die nicht laut und materiell…