Johannes Kepler: Der Traum, oder: Mond-Astronomie [Somnium sive astronomia lunaris]

Daran, dass Johannes Kepler eine Science Fiction-Geschichte geschrieben hatte, glaubte ich mich erinnern zu können. Dennoch war es Hans Frey mit seiner Geschichte der deutschen Science Fiction, der sie mir dann wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Immerhin ist Kepler ein Beispiel früher Science Fiction überhaupt, deutscher Science Fiction sowieso – dazu stammt der Text dann…

J. M. R. Lenz: Pandaemonium Germanicum

Sie waren schon eine Bande frecher Jungs, die Stürmer und Dränger, als sie – so um 1775 herum – begannen, die deutsche Literatur aufzumischen. Es ist durchaus gerechtfertigt, dass wir in der Geschichte der deutschen Literatur diese Epoche separat aufführen, als eine Art Zwischenstufe, welche Aufklärung und Empfindsamkeit, die ablaufende Zeit, verbinden sollte mit der…

Heinrich Heine: Die Harzreise

Am Anfang war Die Harzreise. Natürlich nicht am Anfang der Schöpfung von allem, aber am Angang von doch von so einigem. Zunächst einmal war es dieser relativ kurze Text, der Heinrich Heine in Deutschland berühmt machte. Es war zugleich auch der erste literarische Prosatext des jungen Mannes aus Düsseldorf. Zwar hatte er schon vorher Literatur…

Jean-Paul Sartre: L’existentialisme est un humanisme

Kurz nach der Befreiung Frankreichs wurde in Paris ein Club gegründet mit dem Namen Maintenant („Jetzt“). Am 29. Oktober 1945 – der Zweite Weltkrieg war also gar noch nicht so lange her – hielt Jean-Paul Sartre dort eine Lesung zum Thema: L’existentialisme est-il un humanisme? („Ist der Existenzialismus humanistisch?“ – wir können im Deutschen eigentlich nicht von…

Hans Frey: Fortschritt und Fiasko / Aufbruch in den Abgrund

Vor mir liegt ein ziemlich großes und entsprechend schweres Trumm von einem Buch: 17x25x5 cm groß und 1300 Gramm schwer. Es handelt sich um einen dieses Jahr (2025) herausgekommenen Sonderband aus der Reihe Utopien in der Science Fiction oder Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, die seit ein paar Jahren beim Hirnkost-Verlag in Berlin erscheint, und deren…

Rudolf Carnap / Otto Neurath: Briefwechsel

Rund 675 Seiten umfasst das vorliegende Buch – und dabei beinhaltet es noch nicht einmal den vollständigen Briefwechsel zwischen Rudolf Carnap und Otto Neurath. Es ist 2024 beim Verlag Felix Meiner in Hamburg erschienen, und das gibt dann auch schon die Auswahlprinzipien vor. Es sind die reichlich vorhandenen philosophischen Bemerkungen in diesem Briefwechsel, die im Zentrum…

Simone de Beauvoir: La Vieillesse [Das Alter]

Gegen Ende letzten Jahres (d.i.: 2024) machte in Deutschland ein in einem renommierten deutschen Verlag erschienenes Büchlein über das Thema Alter Furore. Wenn ich das richtig verstanden habe, mauserte es sich gar in den letzten paar Wochen des Jahres zum Jahresbestseller. Die Autorin ist eine deutsche Komikerin, die von Zeit zu Zeit im Fernsehen auch…

Guy de Maupassant: Le Horla

Vor mir liegt ein schmales Büchlein von rund 150 Seiten, dessen vollständiger Titel lautet: Le Horla et autres nouvelles fantastiques. Six nouvelles. Es ist erschienen als N° 22 in der Reihe Biblio Collège beim Verlag Hachette in Paris. Ich werde meine Ausgabe noch genauer vorstellen; dieses Aperçu zerfällt in zwei Teile – einmal spreche ich über…

Lukian: Hermotimos oder Lohnt es sich, Philosophie zu studieren?

Während ich ungeduldig auf den vierten Band der Lukian-Gesamtausgabe Peter von Möllendorffs wartete (und noch warte – er war einmal auf Dezember letzten Jahres versprochen), fiel mein Blick auf das vorliegende Buch. Es ist ebenfalls herausgegeben, übersetzt und erläutert durch Peter von Möllendorff, erschienen aber bereits im Jahr 2000 bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt….

Meta Klopstock geborene Moller: Briefwechsel mit Klopstock, ihren Verwandten und Freunden. Erster Band ~ 1751 bis 1754

1950 ging der Nachlass Friedrich Gottlieb Klopstocks in den Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg über. Bei der Katalogisierung fand sich auch ein Konvolut mit Briefen von und an Margareta (genannt Meta) Moller, die Klopstocks erste Frau werden sollte. Klopstock war in den 1950ern noch eine feste Größe im deutschen Dichter-Parnass. Das Konvolut interessierte also…