Johannes Kepler: Der Traum, oder: Mond-Astronomie [Somnium sive astronomia lunaris]

Daran, dass Johannes Kepler eine Science Fiction-Geschichte geschrieben hatte, glaubte ich mich erinnern zu können. Dennoch war es Hans Frey mit seiner Geschichte der deutschen Science Fiction, der sie mir dann wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Immerhin ist Kepler ein Beispiel früher Science Fiction überhaupt, deutscher Science Fiction sowieso – dazu stammt der Text dann…

Werner Illing: Utopolis

Gut so. Die Reihe Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction im Berliner Verlag Hirnkost scheint sich zu berappeln. Nachdem die beiden vorletzten Bände der Reihe nichts mit Science Fiction zu tun hatten sondern reine politische Utopien bzw. Dystopien waren, dazu noch von literarisch mediokrer Qualität, war bereits der Vorgänger des neuesten Stücks aus der Reihe,…

Sylvana Freyberg / Alexandra Dickmann / Jaewon Nielbock-Yoon (Hrsg.): Die Sterne leuchten am Erdenhimmel

Mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an die südkoreanische Autorin Han Kang ist Mitteleuropa wohl im Allgemeinen auf die südkoreanische Literatur aufmerksam geworden. Man hat realisiert, dass aus jener Gegend nicht nur der oft seelenlose K-Pop stammt. So rückten auch anderes Genres als nur ‚Hochgebirgsliteratur‘ in den Fokus europäischer (oder hier genauer: deutscher) Verlage….

Eberhard Hilscher: Rendezvous der Träumer, Narren und Verliebten

Als mir angeboten wurde, vorliegendes Buch von Eberhard Hilscher als Rezensionsexemplar zu erhalten, leuchtete irgendwo in meinem Hinterkopf ein schwaches Lämpchen auf – den Namen hatte ich schon gehört. Wann und wo konnte ich nicht sagen – und ich weiß es auch heute nicht. Wahrscheinlich war es sein Kurzgeschichten-Band Die Entdeckung der Liebe, über den…

Hans Frey: Fortschritt und Fiasko / Aufbruch in den Abgrund

Vor mir liegt ein ziemlich großes und entsprechend schweres Trumm von einem Buch: 17x25x5 cm groß und 1300 Gramm schwer. Es handelt sich um einen dieses Jahr (2025) herausgekommenen Sonderband aus der Reihe Utopien in der Science Fiction oder Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, die seit ein paar Jahren beim Hirnkost-Verlag in Berlin erscheint, und deren…

Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie – was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen? Lyrikpreis München 2024

Vor ziemlich genau einer Woche erhielt ich ein Mail der Büchergilde. Darin wurden mir als Geschenkidee Bücher zum heutigen Valentinstag vorgeschlagen. Witziger Zufall: Die meisten davon waren Gedichtbände – und alle waren sie Liebeslyrik. Ich will nun der Büchergilde keine Vorwürfe machen – auch sie muss ihre Bücher verkaufen und die Feiertage nehmen, wenn sie…

Ursula K. Le Guin: Die Geißel des Himmels [The Lathe of Heaven]

Konfuzius als erstes Wort des Textes, nämlich des Mottos des ersten Kapitels, das seinerseits von Zhuangzi stammt und entnommen ist dem gleichnamigen Buch, das wiederum neben und zusammen mit Lao-Tses Daodejing das wichtigste Buch des Taoismus vorstellt (und hier im Buch mit seinem Ehrentitel Das wahre Buch vom südlichen Blütenland genannt wird) – ergo ein…

Samuel R. Delany: Nova

New Wave wird eine Bewegung genannt, die sich – ungefähr ab 1965 und bis ca. 1980 – daran machte, das Genre Science Fiction auf neue Grundlagen zu stellen. Ihre Vertreter:innen waren nicht, oder bestenfalls nur locker, organisiert, weshalb man je nach Quelle verschiedene Autor:innen dazu gerechnet findet: verhältnismäßig viele Briten, der Rest meist US-amerikanischer Herkunft…

Paul Gurk: Tuzub 37. Der Mythos von der grauen Menschheit oder von der Zahl 1

Mit diesem Buch kehrt der Hirnkost-Verlag zurück zu den eigentlichen Wurzeln seiner in unregelmäßiger Abfolge erscheinenden Reihe Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, nämlich zu dem, was die ersten vier Bände*) tatsächlich geliefert haben: Science Fiction. Will sagen: Geschichten von zum Zeitpunkt des Erscheinens nur mit bisher unbekannter Technik oder nur unter Einsatz von ins…

Connie Willis: The Road to Roswell

Zeitgenössische Science Fiction lese ich nur wenig, wie ich mich überhaupt aktuell kaum mit diesem Genre beschäftige. Ich kenne mich dementsprechend schlecht darin aus. Neulich aber wurde in den Social Media dieser Roman von Connie Willis sehr empfohlen. Sie ist, was ich natürlich vorher nicht wusste, mehrfache Empfängerin der ganz großen Preise des Genres, Hugo…