Ueber Anmuth und Würde (so die Original-Rechtschreibung der Zeit) war Friedrich Schillers erste Auseinandersetzung mit dem Problem des Zusammenhangs zwischen Ethik und Ästhetik Sie erschien 1793 in seiner eigenen Zeitschrift Neue Thalia. (Es scheint, dass Schiller gerne neue Zeitschriften gründete, um darin seine theoretischen Werke unterbringen zu können …) Eine ursprünglich geplante weitere und genauere…
Schlagwort: Friedrich Schiller
1759-1805
Novalis: Hymnen an die Nacht
Seine Hymnen an die Nacht waren der einzige längere Text, den Novalis zu Lebzeiten fertig stellen und veröffentlichen konnte. Sie erschienen noch in der letzten Nummer des damaligen Sprachrohrs der Frühromantik, der Zeitschrift Athenäum. Außerdem existiert eine handschriftliche Version, die eine von der endgültigen Veröffentlichung zwar abweichende Form aufweist. Die meisten Abweichungen sind aber winzig….
Johann Gottfried Herder: Verstand und Erfahrung / Vernunft und Sprache [d.i.: Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft, 2 Bde., 1799]
Herders Metakritik an Kants Kritik der reinen Vernunft stand von Anfang an unter keinem glücklichen Stern. Anlass für deren Entstehen und Veröffentlichung war wohl, wie Herder selber ausführt, der Umstand, dass bei den Prüfungen von Kandidaten der Theologie mehr und mehr festgestellt wurde, dass die jungen Männer zwar blutwenig von der Theologie und von ihrem…
Victor Klemperer: Die Sprache des Dritten Reiches
Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten., sein Tagebuch aus der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, und LTI – Notizbuch eines Philologen, seine Analyse der nationalsozialistischen Sprache, machten aus Victor Klemperer den Beobachter und Berichterstatter von innen (und unten), der zu sein sich Erich Kästner vorgenommen hatte, als er beschloss, Deutschland nicht wegen der Nationalsozialisten zu…
Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1827 bis 1858. Nebst Auszügen aus Varnhagen’s Tagebüchern, und Briefen von Varnhagen und Andern an Humboldt
Varnhagen hat in jungen Jahren durchaus auch selber geschrieben, sogar zusammen mit Brentano und anderen eine kurzlebige Literaturzeitschrift gefüllt. Bekannt aber wurde er (und ist es bis heute geblieben) als eine Art Drehscheibe der damaligen Intellektuellen Deutschlands. Und als Sammler. Er sammelte Bücher und Autographen. Seine Sammlung kam einige Zeit nach seinem Tod an den…
Julius von Soden: Doktor Faust. Volks⸗Schauspiel
Auf dieses Drama hat mich Gerhard Kaiser in seiner Geschichte der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang hingewiesen. Das geschah bei ihm im Zusammenhang mit Goethes Götz von Berlichingen bzw. der auf dessen Erfolg einsetzenden Flut von Ritterdramen in Deutschland. Unter diesen Sekundär- und Tertiärrittern befindet sich auch einer des Julius…
Gerhard Kaiser: Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang
Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit im lokalen öffentlichen Bücherschrank gefunden (wohin ich es später auch wieder zurückstellen werde). Es erschien zum ersten Mal 1976 in der Reihe UTB, einer Reihe, die um jene Zeit herum von verschiedenen kleineren und mittleren Verlagen gegründet wurde, welche – einzeln zu schwach – gemeinsam in den Markt…
Wilhelm Raabe: Der Lar. Eine Oster-, Pfingst-, Weihnachts- und Neujahrsgeschichte
Bereits in Titel und Untertitel des vorliegenden kurzen Romans deutet uns sein Verfasser Wilhelm Raabe an, worum es darin geht. (Wir haben die Wichtigkeit des Untertitels schon beim Roman aus dem Säkulum gesehen. Hier ist es dasselbe.) Wenn wir noch Das Vorwort hinzunehmen, so erfahren wir schon vor der eigentlichen Geschichte, worum es im Roman…
Johannes Kepler: Der Traum, oder: Mond-Astronomie [Somnium sive astronomia lunaris]
Daran, dass Johannes Kepler eine Science Fiction-Geschichte geschrieben hatte, glaubte ich mich erinnern zu können. Dennoch war es Hans Frey mit seiner Geschichte der deutschen Science Fiction, der sie mir dann wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Immerhin ist Kepler ein Beispiel früher Science Fiction überhaupt, deutscher Science Fiction sowieso – dazu stammt der Text dann…
Klaus-Werner Haupt: Bertuch. Weltbürger & Visionär
Gefragt nach den Protagonisten der deutschen Klassik, werden einem Goethe in den Sinn kommen, und Schiller natürlich. Dann wahrscheinlich noch Herder. Schon weniger wahrscheinlich Wieland. Wilhelm von Humboldt habe ich auch schon nennen gehört – als Gesprächspartner vor allem Schillers, in Zusammenhang mit Fragen der klassischen Ästhetik. So habe ich damals, vor unterdessen mehr als…