Dieses Buch war der zweite Teil des Überraschungs-Pakets, von dem ich heute vor einer Woche gesprochen habe: Band 6 der seit einiger Zeit neu herausgegebenen Werkausgabe von Barthold Heinrich Brockes. Ich wusste zwar, dass mir noch ein Teil seines Irdischen Vergnügens in Gott fehlte; nur: auch hier hatte nicht mehr mir einer Lieferung gerechnet. Aber ja:…
Kategorie: Werkausgabe
Werkausgaben umfassen meist verschiedene Genres und werden deshalb hier separat aufgeführt.
Christian Felix Weiße: Kleine lyrische Gedichte
Verschiedene der zu ihrer Zeit recht bekannten, heute aber eher als verschollen geltenden Autoren aus jener Epoche in der deutschen Literatur unmittelbar bevor Goethe das Feld komplett umpflügte, hatten bereits zu Lebzeiten weniger den Ruf eines Dichters (Frauen gab es kaum). Die meisten zwar hatten als Dichter (meist als Lyriker) begonnen. Irgendwann aber war ihr…
Conrad Ferdinand Meyer: Plautus im Nonnenkloster
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Schweizer Literatur-Institutionen zu bescheiden sind. (Oder fehlt es ihnen an Ressourcen? Ist es ihnen einfach egal?) Denn während uns von Deutschland her schon seit Mitte des Jahres 2024 der 150. Geburtstag Thomas Manns um die Ohren gehauen wird, selbst der ebenfalls 150. Rilkes nicht vergessen wurde, habe ich bisher…
Friedrich Schiller: Über Anmut und Würde
Ueber Anmuth und Würde (so die Original-Rechtschreibung der Zeit) war Friedrich Schillers erste Auseinandersetzung mit dem Problem des Zusammenhangs zwischen Ethik und Ästhetik Sie erschien 1793 in seiner eigenen Zeitschrift Neue Thalia. (Es scheint, dass Schiller gerne neue Zeitschriften gründete, um darin seine theoretischen Werke unterbringen zu können …) Eine ursprünglich geplante weitere und genauere…
Thomas Mann: Joseph und seine Brüder. Joseph, der Ernährer
Auch wenn Buch IV von Joseph und seine Brüder nunmehr im US-amerikanischen Exil verfasst wurde, darf man getrost feststellen: Thomas Mann hat nichts von seinem Können verloren. Noch immer schreibt er mit demselben ironischen Grundton an Josephs Geschichte, und noch immer bringt er es zustande, dass uns Lesenden der Mund vor Staunen offen bleibt, weil…
Novalis: Hymnen an die Nacht
Seine Hymnen an die Nacht waren der einzige längere Text, den Novalis zu Lebzeiten fertig stellen und veröffentlichen konnte. Sie erschienen noch in der letzten Nummer des damaligen Sprachrohrs der Frühromantik, der Zeitschrift Athenäum. Außerdem existiert eine handschriftliche Version, die eine von der endgültigen Veröffentlichung zwar abweichende Form aufweist. Die meisten Abweichungen sind aber winzig….
Lukian: Die Toten / Die Lahmen / Die Narren
Rund ein halbes Jahr nach dem ursprünglich auf der Homepage versprochenen Termin ist Band IV der neuen zweisprachigen Lukian-Ausgabe in der Sammlung Tusculum schließlich doch erschienen. Sehr erfreulich für mich, enthält doch dieser Band auch weniger bekannte Texte Lukians – sogar welche, die mir vorher unbekannt waren (was natürlich nichts heißen will). Den Anfang allerdings machen,…
Johann Gottfried Herder: Verstand und Erfahrung / Vernunft und Sprache [d.i.: Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft, 2 Bde., 1799]
Herders Metakritik an Kants Kritik der reinen Vernunft stand von Anfang an unter keinem glücklichen Stern. Anlass für deren Entstehen und Veröffentlichung war wohl, wie Herder selber ausführt, der Umstand, dass bei den Prüfungen von Kandidaten der Theologie mehr und mehr festgestellt wurde, dass die jungen Männer zwar blutwenig von der Theologie und von ihrem…
Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson
Miss Sara Sampson bedeutete 1755 für Lessing den Durchbruch auf den deutschen Bühnen. Er hatte schon vorher einiges an Dramen verfasst, aber mit diesem hier gelang es ihm, den Zeitgeist perfekt zu erfassen und so zu reüssieren. Vor allem empfindsame junge Damen schwärmten von dem Stück (so zum Beispiel, wie wir anlässlich der Vorstellung ihrer…
Wilhelm Raabe: Der Lar. Eine Oster-, Pfingst-, Weihnachts- und Neujahrsgeschichte
Bereits in Titel und Untertitel des vorliegenden kurzen Romans deutet uns sein Verfasser Wilhelm Raabe an, worum es darin geht. (Wir haben die Wichtigkeit des Untertitels schon beim Roman aus dem Säkulum gesehen. Hier ist es dasselbe.) Wenn wir noch Das Vorwort hinzunehmen, so erfahren wir schon vor der eigentlichen Geschichte, worum es im Roman…