Dass John Buchan geplant hatte, nur ein Jahr nach The Thirty-Nine Steps, also 1916, gleich noch einen Roman mit Richard Hannay als Protagonisten zu veröffentlichen, bezweifle ich sehr. Zum einen klang der Schluss des ersten Romans doch ziemlich endgültig, wenn sich Hannay vom Publikum damit verabschiedet, dass er sich für den gerade ausgebrochenen Krieg zum…
Schlagwort: Friedrich Nietzsche
Friedrich Wilhelm N.; 1844-1900
Richard Katz: Übern Gartenhag
Übern Gartenhag gehört zum ‚Alterswerk‘ von Richard Katz – wenn so ein Ausdruck gestattet ist bei einem Schriftsteller, der nicht zur ‚Hochliteratur‘ gezählt wird (sich auch selber nie dazu zählte) und nicht kanonisiert wurde. Wir können nämlich bei Katz drei verschiedene Werk-Phasen unterscheiden: Die frühen Bücher (1927-1933) des gebürtigen Deutsch-Pragers, der seine Heimatstadt endgültig hatte…
Nicolas Chamfort: Maximes et pensées, caractères et anecdotes [Alle Gedanken, Reflexionen und Maximen]
Nietzsche, als er die Männer aussuchte, die Ida Overbeck, die Frau seines Freundes Overbeck in Basel, übersetzen sollte für das Buch Menschen des XVIII. Jahrhunderts, ließ im letzten Moment Chamfort ersetzen durch Beaumarchais. Dennoch ist Jean Dagen, der Herausgeber des vorliegenden Buchs, der Meinung, dass Chamfort in vieler Hinsicht Einfluss gehabt habe auf eben diesen…
Nichita Danilov: Vulturii orbi – Die blinden Adler
Rumänische Literatur findet sehr selten ihren Weg auf meinen Schreib- bzw. Lesetisch. Während einem die mitteleuropäische Literatur von allen Seiten zugehalten wird, müsste ich mich für die rumänische aktiv auf die Suche machen. So etwas scheitert bei mir prinzipiell an meiner Faulheit und meiner Vergesslichkeit. Dabei habe ich das Wenige, das ich an rumänischer Literatur…
Petronius: Satyricon
Man ist sich heute in der Fachwelt so ziemlich einig, dass Petronius, der Verfasser des Satyricon, identisch ist mit Petronius, dem arbiter elegantiae am Hof des römischen Kaisers Nero. Das wirkt nur auf den ersten Blick seltsam, wenn wir überlegen, dass das Satyricon das vielleicht zynischste Werk der antiken römischen Literatur darstellt – und bis…
Klaus Vieweg: Anfänge. Eine andere Geschichte der Philosophie
Als ich das Buch bestellte, habe ich im Vorfeld zu wenig genau recherchiert. Ich wusste zwar, dass Vieweg eine Hegel-Biografie geschrieben hatte (die mich nicht interessierte, weshalb ich sie nicht gelesen habe, noch zu lesen beabsichtige), aber auf den Gedanken, dass ein Hegel-Biograf wohl doch selber hartgesottener Hegelianer sein müsse, bin ich irgendwie nicht gekommen….
Charles-Augustin Sainte-Beuve: Menschen des XVIII. Jahrhunderts
Nietzsche höchstpersönlich hat die vorliegende Übertragung von Essays des französischen Star-Kritikers Charles-Augustin Sainte-Beuve ins Deutsche angeregt. Das Buch erschien zuerst 1880 im Verlag von Ernst Schmeitzer in Chemnitz. Auf Grund seiner Entstehungsgeschichte wirft es jede Menge Fragen auf, denn es muss auf verschiedenen Ebenen gelesen werden. Wobei das Wort ‚Ebene‘ im Grunde genommen falsch ist;…
Otfried Höffe: Die hohe Kunst des Verzichts
Als ich noch studierte, war Otfried Höffe Professor für Philosophie an einer benachbarten Universität. Ich meine, ich hätte ihn sogar einmal an einer Gastvorlesung gehört. Jedenfalls verband ich mit dem Namen durchaus positive Assoziationen – ohne jedoch genau sagen zu können, warum. Als ich dann in den Neuerscheinungen dieses Jahrs (2023) des Verlags C. H….
Karl-Otto Apel: Der Denkweg von Charles S. Peirce
Ursprünglich diente diese Publikation als Einführung in die Zusammenstellung der Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus von Charles Sanders Peirce. Diese Zusammenstellung erschien zunächst in zwei Bänden (unter den Titeln Zur Entstehung des Pragmatismus und Vom Pragmatismus zum Pragmatizismus), wenn ich mich nicht täusche 1974, und war ein großer Erfolg. Apels Einführung war entsprechend aufgeteilt. Wohl…
Romain Rolland: Empédocle d’Agrigente et l’âge de la haine [Empedokles von Agrigent und das Zeitalter des Hasses] / L’éclair de Spinoza [–]
So seltsam es klingen mag: Dies sind die ersten Texte von Romain Rolland, die ich in meinem Leben gelesen habe. Ich kannte natürlich den Namen und gewisse Eckpunkte seiner Biografie: Nobelpreis 1915 (als bereits dritter Franzose bei der vierzehnten Verleihung); einer der bekanntesten französischen Intellektuellen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; bekannt vor allem durch…