David Hume: Dialoge über natürliche Religion [Dialogues concerning Natural Religion]

Die Dialogform ist eine altehrwürdige Form in der Philosophie. Schon Platon verwendete sie, und – um für einmal nicht nur eurozentrisch zu bleiben – auch die Lehren des Konfuzius wurden in Dialogen überliefert. Beim frühen Platon diente der Dialog dazu, die Aporien seiner Fragestellungen herauszustellen – auf die Frage „Was ist Tugend?“ wusste zum Schluss…

Dante Alighieri: Das Gastmahl. Viertes Buch

Warum Dante Alighieri Das Gastmahl nach dem Vierten Buch abbricht, weiss ich nicht. Weder im Vorwort meiner Ausgabe (Philosophische Werke 4/IV, herausgegeben unter der Leitung von Ruedi Imbach, Hamburg: Felix Meiner, 2004), noch im Internet, noch im Text selber, finden sich Hinweise. Im Gegenteil: Gerade im Vierten Buch bringt Dante Alighieri den einen oder andern…

Dante Alighieri: Das Gastmahl. Drittes Buch

Im Dritten Buch seines Gastmahls behandelt Dante Alighieri sein Canzone Amor che ne la mente mi ragiona [Amor, der im Geist mir handelt]. Er fährt hier die ganze Batterie scholastisch-philosophischen Wissens und Denkens auf, um einerseits den Nachweis zu erbringen, dass er mehr sei als ein sinnenfreudiger Minnesänger (Dante will für sich die ökologische Nische…

Dante Alighieri: Das Gastmahl. Zweites Buch

Literaturanalyse, Selbstanalyse, Literaturinterpretation und sogar eine Kosmologie – das alles findet sich im Zweiten Buch von Dante Alighieris Gastmahl. Natürlich dürfen wir uns keine Literaturinterpretation, -analyse oder -kritik im heutigen Sinn vorstellen. Dante orientiert sich in seinem Werk an der scholastischen Vorgehensweise der Bibel-Exegese, sowohl, was die Form betrifft (er folgt den universitären Gepflogenheiten und…

Harald Lesch / Wilhelm Vossenkuhl: Die Großen Denker. Philosophie im Dialog

Zugegeben: Ich bin das falsche Publikum für dieses Buch. Die Großen Denker hat seinen Ursprung in einer Reihe des Bayrischen Rundfunks Denker des Abendlandes, die auf Bayern Alpha gelaufen ist. Bildungsfernsehen also, hergestellt für ein Publikum interessierter Laien. Für Die Großen Denker weiss ich bereits zu viel von Philosophie. Bei vielen Kapiteln habe ich eigentlich…

Dante Alighieri: Das Gastmahl. Erstes Buch

Dante Alighieris Gastmahl hat mit demjenigen von Platon nichts zu tun. (Platon war im Mittelalter sowieso praktisch unbekannt; was man von ihm kannte, war meist durch Aristoteles vermittelt – den selber man nicht im originalen Griechisch las, sondern in lateinischen Übersetzungen.) Eigentlich hatte ich im Sinn, das ganze Gastmahl, also vier Bücher, in einem einzigen…

Dante Alighieri: De vulgari eloquentia I / Über die Beredsamkeit in der Volkssprache

Band 3 der bei Meiner erschienenen und unter Aufsicht von Ruedi Imbach herausgegeben kleinen Werkausgabe Dantes, 2007. De vulgari eloquentia war auf mehrere Bände angelegt, aber Dante ist nur bis zum zweiten Kapitel des zweiten Bandes vorgedrungen; die Werkausgabe von Imbach enthält nur Band I. Wenn es um die Sprache geht, entwickelt Dante Alighieri auch…

Dante Alighieri: Abhandlung über das Wasser und die Erde

Diese kurze Abhandlung hat eigentlich nur am Rande mit Dantes grossem literarischem Werk, der Commedia zu tun – nur insofern eigentlich, als das hier vorgestellte Weltbild natürlich auch dort gültig ist. Es ist – u.a. deshalb – auch von vielen Experten bestritten worden, dass die Abhandlung über das Wassser und die Erde überhaupt von Dante…

Dante Alighieri: Das Schreiben an Cangrande della Scala

= Dante Alighieri: Philosophische Werke. Herausgegeben unter der Leitung von Ruedi Imbach. Band 1. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1993. (Philosophische Bibliothek, Band 463.) Dante Alighieri, den man im deutschen Sprachraum etwas unverschämt nur bei seinem Vornamen Dante zu rufen pflegt, ist so etwas wie der Gründervater der italienischen Literatur. Mit seiner Commedia (erst frühe Fans…

Thomas Hobbes: Leviathan

Homo homini lupus – diesen auf Plautus‘ lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit [Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt] zurückgehenden Satz zitiert Thomas Hobbes in seinem Leviathan bekanntlich nicht. Aber er ist die Grundlage seines politischen Denkens. Im Leviathan führt Hobbes…