Alexander Gottlieb Baumgarten: Ästhetik

Übersetzt, mit einer Einführung, Anmerkungen und Registern herausgegeben von Dagmar Mirbach. 2 Bände. Lateinisch-deutsch. Hamburg: Meiner, 2007. (= Philosophische Bibliothek 572 a+b.) Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762) gilt als der ‚Erfinder‘ der philosophischen Disziplin der Ästhetik. Sein bahnbrechendes Werk (wie es so schön heisst) erschien in zwei Bänden 1750 und 1758. Trotz seines gewaltigen Umfangs (alleine…

David Hume: Dialoge über natürliche Religion [Dialogues concerning Natural Religion]

Die Dialogform ist eine altehrwürdige Form in der Philosophie. Schon Platon verwendete sie, und – um für einmal nicht nur eurozentrisch zu bleiben – auch die Lehren des Konfuzius wurden in Dialogen überliefert. Beim frühen Platon diente der Dialog dazu, die Aporien seiner Fragestellungen herauszustellen – auf die Frage „Was ist Tugend?“ wusste zum Schluss…

Dante Alighieri: Das Gastmahl. Erstes Buch

Dante Alighieris Gastmahl hat mit demjenigen von Platon nichts zu tun. (Platon war im Mittelalter sowieso praktisch unbekannt; was man von ihm kannte, war meist durch Aristoteles vermittelt – den selber man nicht im originalen Griechisch las, sondern in lateinischen Übersetzungen.) Eigentlich hatte ich im Sinn, das ganze Gastmahl, also vier Bücher, in einem einzigen…

Johann Gottlieb Fichte: Werke VI

Mit Band VI schliesst die von Fritz Medicus 1911 veranstaltete Auswahl-Ausgabe von Fichtes Werken ab. Noch einmal steht nicht der politische Publizist im Fokus, sondern der Professor der Philosophie. Allerdings hat Fichte in den 10er Jahren des 19. Jahrhunderts selber keine philosophischen Werke mehr publiziert. Zu sehr war er mittlerweile zum Schluss gelangt, dass nur…

Hans Albert: Traktat über kritische Vernunft

Der alte Münchhausen hätte es sich wohl nicht träumen lassen, dass sein Name eines Tages zum Begriff einer philosophischen Problemstellung werden sollte. Tatsächlich hat Hans Albert in seinem Traktat über kritische Vernunft im Zusammenhang mit der sog. Letztbegründung von Sätzen folgende Problemstellung das Münchhausen-Trilemma genannt: Angenommen, ich habe einen Satz p, den ich begründen will,…

Johann Gottlieb Fichte: Werke I

1911 gab Fritz Medicus, Philosophie-Professor an der ETH Zürich, in 6 Bänden die Hauptwerke des deutschen Philosophen Johann Gottlieb Fichte heraus. Diese Ausgabe versammelt alle wichtigen Werke Fichtes, primär also einmal die philosophischen. Sie ist neben der umfangreicheren Ausgabe, die Fichtes Sohn Immanuel Hermann veranstaltet hat, zu einer Referenz-Ausgabe geworden, um so mehr, als sie…

Von Epimenides, Tellkamp und Antinomien

So manch einer versucht sich im Besonderen. Die Wirklichkeit in all ihrer Mannigfaltigkeit, ihren Nuancen darzustellen, ist dem Schriftsteller nicht genug: Seine Protagonisten müssen über diese – zumeist banal gedachte – Realität hinausweisen und so sind die Außergewöhnlichen, die Genies in vielen Romanen Legion. (Natürlich ist der Grund für eine derartige Auswahl ein pragmatischer: Denn…

Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Dritter Teil, erste Abteilung: Die nacharistotelische Philosophie. Erste Hälfte)

Nach geraumer Zeit bin ich nun endlich dazu gekommen, den dritten Teil von Zellers Philosophiegeschichte zu lesen. Der erste Teilband ist der Entwicklung der ‚klassischen‘ philosophischen Schulen der Antike gewidmet: der Stoa, dem Epikureismus, der Skeptik bis hin zu den grossen Eklektikern. Theodor Gomperz hat seine Geschichte der antiken Philosophie beendet, nachdem er die ersten…

Theodor Gomperz: Griechische Denker. Eine Geschichte der Antiken Philosophie III

Der dritte und abschliessende Band von Gomperz‘ Geschichte der Antiken Philosophie ist Aristoteles und dessen unmittelbaren Folgen gewidmet. Von den Häuptern der peripatetischen Schule nach Aristoteles werden allerdings nur Theophrast und Stratos behandelt, bevor mit einem allgemeinen Kapitel über Sitte und Sinnesart des hellenistischen Zeitalters das Werk schliesst. Es folgen dann nur noch (allerdings sehr…

Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Zweiter Teil, zweite Abteilung: Aristoteles und die alten Peripatetiker)

Er sei eigentlich Aristoteliker, hat Ernst Hoffmann unserm Autor im Nachwort zum vorhergehenden Band über Sokrates und Platon vorgehalten (und damit wohl auch impliziert, dass Zeller den beiden Hauptfiguren vom ersten Teil nicht so ganz gerecht geworden sein könnte). Nun also im zweiten Teil Aristoteles, ein Teil, zu dem auch kein neues Nachwort kommissioniert wurde….