Privatbibliothek

Wie alle genuin Bibliophilen, besitze auch ich eine Privatbibliothek. Wie alle genuin Bibliophilen sammle ich nicht Kraut und Rüben. (Ich besitze ein einziges Kochbuch, erhalten als Geschenk eines befreundeten Spitzenkochs. Soviel zum Thema „Kraut und Rüben“.)

Am nächsten kommt meinem Konzept wohl noch der Kollege Köllerer*) (http://www.koellerer.net/privatbibliothek/), wenn er sagt:

„Die meisten Bücher-Sammler widmen sich bestimmten Themengebieten, mein Ziel war und ist es, die geistesgeschichtlich wichtigsten Bücher der letzten 3000 Jahre zu besitzen, womit selbstverständlich auch naturwissenschaftliche Werke gemeint sind, sowie ausgewählte Sekundärliteratur.“

Wobei ich auf Sekundärliteratur fast ganz verzichte.

Vielleicht deshalb die Differenz in der Zahl:

„Meiner Schätzung nach ist eine Bibliothek mit ungefähr 10.000 Bänden notwendig, um dieses Ziel ansatzweise zu erreichen.“

Ich war mal der Meinung, dass 1’000 genügen sollten, habe mittlerweile die Zahl auf 2’000 erhöht – im Bewusstsein, dass hier nur vieles integriert ist, das geistesgeschichtlich wohl weniger relevant wäre, aber halt kleinere oder grössere private Interessen spiegelt. Karl May oder Richard Katz z.B. „muss“ man wohl nicht gelesen haben, Rabener, Gleim oder Liscov ebenso wenig. Dennoch machen Werkausgaben dieser Autoren einen Teil meiner privaten Bibliothek aus.

Was die Auswahl der Ausgabe betrifft, unterscheide ich mich wiederum kaum von Kollege Köllerer. Gute, vollständige und zuverlässig editierte Texte, wenn möglich in der Originalsprache und wenn möglich eine gebundene Ausgabe. (Wobei ich mit „gebunden“ Fadenheftung meine, keine Klebebindung – ein harter Pappdeckel garantiert noch nicht, dass mir die Seiten nicht davonflattern.)

___________________

*) „Kollege Köllerer“ – der Ausdruck ist nicht sehr intelligent. Aber ich konnte der doppelten Alliteration nicht widerstehen. Christian Köllerer möge mir verzeihen …