Man hat mir bis heute nicht erklären können, warum bzw. wie ich als Konsument von einer Buchpreisbindung profitiere. Wenn keine Buchpreisbindung existiert, wer definiert den Preis eines Buchs? Der Buchhändler, der Autor? Doch wohl eher der Verlag. Der Autor wird meist mit einer Pauschale abgegolten, so viel ich weiss. Und der kleine Buchhändler lebt mit mickrigen Rabatten, falls überhaupt, während die grossen Ketten auch bei Buchpreisbindung grössere Rabatte herausschlagen, oder? Und wenn eine Buchpreisbindung existiert? Dasselbe, oder? Anstatt nach dem geschützten Gärtchen zu schreien, sollte der kleine Buchhandel/-händler lieber innovativ werden und sich überlegen, was er den grossen Online-Händlern und den Direktimporten vom Verlag entgegenzusetzen hat. Buchpreisbindung ist im Zeitalter des Internet vorbei. Wenn ich bei einem Verlag on-line dasselbe Buch in Euro oder in Pfund oder in Dollar einkaufen kann, ohne den exorbitanten Wechselkurs des Buchhandels, es dazu noch versandkostenfrei geliefert kriege – warum sollte ich das nicht übers Internet bestellen? Und ich tu’s auch … Früher konnte ich ein Buch noch zur Ansicht bestellen. Mag sein, dies ist von gewissen „Kunden“ ausgenützt worden. Aber als der Schweizer Buchhandel beschlossen hat, keine Ansichtsexemplare mehr gratis zu bestellen, fing sein Untergang an …
Wenn die vielgerühmte Querfinanzierung funktionieren täte: Warum verlegt denn kein deutscher Verlag Johann Wilhelm Ludwig Gleim? Oder Liscov? Oder Rabener? Die Verflachung des Angebots findet doch jetzt schon statt. Seit langem. In der BRD gilt m.W. die Preisbindung immer noch, oder? Dennoch sterben dort Kleinverlage und Edeleditionen aum Laufmeter und die kleinen Buchhandlungen werden von den grossen Ketten gefresssen. Trotz daselbiger Preisbindung. Warum sind die Andere Bibliothek und Eichborn am Ende? Solange der Buchhandel und gewisse Verlage das Mantra der Buchpreisbindung herunterleiern statt sich der Realität zu stellen …