Christian Keysers: Unser empathisches Gehirn

Die – zufällige – Entdeckung der Spiegelneuronen durch eine italienische Forschergruppe wäre für die Psychologie das, was die Evolutionstheorie für die Biologie gewesen sei – so ein indischer Forscher. Das mag ein wenig übertrieben sein, aber tatsächlich sind die wissenschaftlichen Konsequenzen kaum zu überschätzen: Spiegelneuronen erklären in vielfacher Hinsicht das Verhalten der menschlichen Spezies, ihre…

Michael Schmidt-Salomon: Hoffnung Mensch

Der Zynismus sei eine allzu bequeme Position, leicht sei es, die Menschen, ihr Verhalten zu kritisieren und die baldige Selbstvernichtung mit süffisantem Lächeln zu prophezeihen. Dem wolle der Autor etwas entgegensetzen, ein Konzept, dass sich an Julian Huxleys „evolutionären Humanismus“ anlehnt. Der Mensch sei – trotz aller Gräuel, die er seinen Artgenossen zufügt, aller seiner…

Neil Shubin: Der Fisch in uns

Ein „Wissenschaftsbuch des Jahres“ (wie immer solche Aus- bzw. Bezeichnungen zustande kommen): Im vorliegenden Fall ist Lob aber durchaus angebracht. Shubin betrachtet die Evolution aus zutiefst menschlicher Perspektive, er zeigt anhand des menschlichen Körpers, wie sich diese Entwicklung vollzogen und welche Umwege sie genommen hat, indem er auf unser Erbe aus Zeiten verweist, die von…

Hans Poser: Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung

Die mit Abstand beste Einführung zum Thema Wissenschaftstheorie, die mir bekannt ist. Poser gelingt der Spagat zwischen anspruchsvoller und verständlicher Darstellung, auch wenn es ganz ohne wissenschaftstheoretische Kenntnisse teilweise schwer fallen dürfte, den Ausführungen zu folgen. Der erste (und bei weitem umfangreichste) Teil ist dem analytischen Ansatz in der Wissenschaftstheorie gewidmet. Der Autor orientiert sich…

Richard Dawkins: Die Schöpfungslüge

Dawkins gehört im Bereich Biologie/Evolution zu den allerbesten Sachbuchautoren. Leider wird sein Name fast ausschließlich mit seinem Buch „Der Gotteswahn“ in Zusammenhang gebracht und werden seine anderen, äußerst lesenswerten Bücher weniger beachtet. Auch das vorliegende Buch verdient großes Lob: Dawkins versteht es, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, betrachtet Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln, seine Argumentation ist immer…

Sir Humphry Davy’s tröstende Betrachtungen auf Reisen oder die letzten Tage eines Naturforschers.

Sir Humphry Davy’s tröstende Betrachtungen auf Reisen oder die letzten Tage eines Naturforschers. Nach der dritten Ausgabe verdeutscht von C. Fr. Ph. Martius. Zweite verbesserte Ausgabe mit dem Bildnisse des Verfassers. Nürnberg, bei J. L. Schrag. So das komplette Titelblatt meiner Ausgabe. Zu ergänzen wäre noch das Erscheinungsjahr der zweiten verbesserten Ausgabe: 1839. In der…

George H. Smith: Atheism. The Case Against God

Atheismus: Das Verfahren gegen Gott – müsste wohl die deutsche Übersetzung des Titels lauten. Das Buch existiert meines Wissens nicht auf Deutsch. Und das hat seine Gründe, die hoffentlich am Ende meiner Darstellung klar werden. George H. Smith will in diesem Buch eine philosophische Begründung des Atheismus geben. Die Gottesbeweise der Scholastik werden ebenso zerpflückt…

Georg Forster: Werke in vier Bänden. Zweiter Band: Kleine Schriften zur Naturgeschichte, Länder- und Völkerkunde. Ansichten vom Niederrhein

Herausgegeben von Gerhard Steiner. Leipzig: Insel, o.J. [1971]. Nach seiner Rückkehr von der Weltreise mit Cook und der Publikation seiner Reise um die Welt ist Georg Forster ein bekannter Mann. Er wird Mitglied der Royal Society unter Banks, sowie von anderern wissenschaftlichen Gesellschaften in Europa. In Deutschland kennt er praktisch alle Leute, die zählen: Wieland…

Franz M. Wuketits: Was Atheisten glauben

Dieses Buch unterscheidet sich von vergleichbaren Werken dadurch, dass es auf eine ausführliche, philosopische Analyse von Gottesbeweisen (wie etwa bei Mackie) oder philologische Untersuchungen (wie bei Flasch) weitgehend verzichtet, sondern vielmehr die Gründe darlegt, weshalb ein wissenschaftlich auch nur halbwegs gebildeter Mensch heute schizophreniefrei nicht mehr an Gott glauben kann. Und Wuketits führt Gründe an,…

Erhard Oeser: Katastrophen. Triebkraft der Evolution

Das Buch untersucht den Einfluss von „Katastrophen“ auf die Evolution, wobei unter Katastrophen alles verstanden wird – vom Meteoriteneinschlag bis zur Untergang der Titanic. Und hier liegt auch das Problem des Buches: Es werden weniger – wie von mir erhofft – die erdgeschichtlichen Katastrophen des Ordoviziums, im Devon oder im Perm behandelt (einzig dem Aussterben…