In diesem schmalen Band stellt Hans Mohr eine naturalistische Theorie der Ethik vor, eine, die sich an der Immanenz der Welt orientiert und die auf eine imperativ-normative Ethik verzichtet. Es gibt keine Letztbegründung, allerdings kann eine naturalistische Metaethik die Vernünftigkeit ethischer Urteile prüfen und die Kohärenz bzw. Konsistenz eines ethischen Systems überprüfen. Eine der Hauptschwierigkeiten…
Schlagwort: Evolution
evolvere = auswickeln
Gerhard Vollmer: Im Lichte der Evolution
Dieses enzyklopädisch aufgebauten Buch sollte man nicht in einem Zug lesen (so auch der Hinweis des Autors), wie ich es allerdings trotzdem gemacht habe. Eigentlich ist es eher ein Nachschlagewerk für alle an der Evolutionären Erkenntnistheorie (EE) bzw. evolutionären Konzepten Interessierten. Vollmer begibt sich auf die unterschiedlichsten Wissensgebiete, um ihre Eignung auf einen evolutionstheoretischen Ansatz…
Ronald W. Clark: Charles Darwin
Bei Christian Göldenboog wurde ich auf diese Biographie über Charles Darwin aufmerksam gemacht: Sie stand schon einige Jahre ungelesen in meinen Regalen. Und das dort ausgesprochene Lob hat sich mehr als bestätigt: Es handelt sich um ein sehr kompetentes, klug geschriebenes Buch, das man jedem nur ans Herz legen kann. Es ist in zwei große…
Clive Gamble, John Gowlett, Robin Dunbar: Evolution, Denken, Kultur
Dieses Buch ist die Zusammenfassung der Ergebnisse des sogenannten „Lucy-Projektes“, das von der British Academy finanziert und unterstützt wurde. Das Autorenkollektiv, bestehend aus einem Anthropologen (Dunbar) und zwei Archäologen (Gamble und Gowlett) verweist besonders auf die Interdisziplinarität der Forschungen, die Spannweite reicht dabei von der Psychologie über die Soziologie und der Anthropologie bis hin zur…
Christian Göldenboog: Das Loch im Walfisch
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Bücher von Wissenschaftsjournalisten in Zukunft zu vermeiden: Die Erfahrungen in letzter Zeit waren mehr als durchwachsen (beispielsweise hier und hier nachzulesen). Diesmal aber hat es sich gelohnt, ein wirklich gelungenes, äußerst anregendes Buch. Dabei mutet die Struktur ein wenig verwirrend an: Neben fünf ausführlichen Interviews am Ende des Buches (mit…
Greg Graffin: Anarchie und Evolution
So ganz klar ist mir auch nach Abschluss des Buches nicht, was mir Graffin da mitteilen wollte: Vielleicht wäre der englische Titel auch besser mit „anarchische Evolution“ übersetzt worden. Aber selbst dann ließe sich (zumindest aus diesem Buch) kaum die Bedeutung dieses Anarchischen für die Evolution festmachen. Graffin lehrt an einer Universität in Los Angeles…
Oliver Betz, Heinz-R. Köhler (Hrsg.): Die Evolution des Lebendigen
Das Buch ist die Zusammenfassung der Beiträge einer gleichnamigen Ringvorlesung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wobei es das Ziel der Vorlesungsreihe u. a. gewesen sei, Prozesse und Mechanismen der Evolution auch Nicht-Fachleuten zugängig zu machen. Dieser Anspruch konnte aber nur teilweise eingelöst werden, der Spagat zwischen abgehobener Fachliteratur und Allgemeinverständlichkeit gelang nicht überall. Ein Beispiel für ein…
Nicholas Humphrey: Die Naturgeschichte des Ich
Humphrey stellt in diesem Buch seine Theorie des Bewusstseins vor, eine Theorie, die – und hier stimme ich völlig mit ihm überein – nur durch evolutionäre Betrachtung Plausibilität erlangen kann. Zwei Dinge lassen sich festhalten: Zum einen, dass wir dem Menschen etwas zugestehen, was allgemein mit Geist oder Bewusstsein umschrieben wird – zum anderen können…