Für Mauthner ist die Geschichte des Atheismus eine Sammlung von Geschichten atheistischer Persönlichkeiten; und er hat so seine Lieblinge und seine Bêtes noires. Ersteres wie letzteres teilt er mit praktisch allen Philosophiegeschichten seiner Zeit. Mauthner ist allerdings ein Amateur und zelebriert seine Parteilichkeit nachgerade. (Wenn er übrigens den professionellen Philosophiegeschichtsschreibern vorwirft, dass da einer vom…
Schlagwort: John Locke
1632-1704
Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 2. Band: Zweites Buch: Entdeckung der Natur und des Menschen – Lachende Zweifler – Niederlande, England
Auch Band 2 hätte wohl besser anders geheissen, z.B. „Der Nährboden, aus dem der europäische Atheismus entstehen konnte“ – denn Atheisten finden wir immer noch kaum in der Epoche vom ausgehenden Humanismus bis zur frühen Aufklärung. Mauthner hilft sich dadurch, dass er auch dieses Mal den Pantheismus zum Krypto-Atheismus erklärt, indem er in der Formel…
Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Dritter Band: Rationalismus bis Zweck. Personen- und Sachregister
Implizit gibt Mauthner in diesem Band zu, dass er das Wörterbuch nicht nach Stichworten verfasst hat, sondern linear, von vorne nach hinten. Unter dem Stichwort Uhrengleichnis vermerkt er nämlich, dass er, was er ursprünglich hierhin setzen wollte, unterdessen bereits unter dem Stichwort Okkasionalismus im zweiten Band abgehandelt habe und hier das Stichwort Uhrengleichnis nur noch…
Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Zweiter Band: Gott bis Quietiv
Ironie einer Sortierung nach Alphabet: Wenn auf Goethe Gott folgt… Das Stichwort Gott gibt Mauther die Gelegenheit, sich als Atheist zu positionieren. Dass er dabei die Verwendung der Worthülse ‚Gott‘ vergleicht mit der von ‚Phlogiston‘, die auch noch verwendet worden sei, nachdem Lavoisier nachgewiesen hatte, dass es für eine Erklärung des Verbrennungsprozesses so eine Substanz…
Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Erster Band: A = A bis Goethes Weisheit
Wer in den 1920ern im deutschsprachigen Raum, bzw. dessen intellektuellen Welt, etwas gelten wollte, kam um eine Lektüre Mauthners nicht herum. Denn obwohl Mauthner nie ein eigentliches Philosophiestudium absolviert hat (diesbezüglich hat er einzig ein abgebrochenes Studium der Rechte vorzuweisen), galt er vielen als ernst zu nehmender Philosoph, dessen Thesen zudem noch eine gewisse Popularität…
The Folio Science Fiction Anthology (2016)
Herausgeber und Kommentator der einzelnen Beiträge: Brian W. Aldiss. Anthologien bieten dem Leser die Möglichkeit, neue Autoren kennen zu lernen, unbekannte Texte bekannter Autoren oder zumindest unbekannte Facetten bekannter Autoren. Andererseits bergen sie auch das Risiko, dass unter Bekanntem wie Unbekanntem sich auch einiges an – na ja – Schrott verbirgt. Der englische Science-Fiction-Autor Brian…
Edmund Burke: Vom Erhabenen und Schönen
Moses Mendelssohn hielt diesen Text für wichtig genug, dass er noch eine Anzeige / Rezension fürs englische Original verfasste – nicht allerdings ohne darauf hinzuweisen, dass er sich auf die Übersetzung durch einen Freund freue. Dieser Freund war niemand Geringeres als Lessing. Aber auch Herder plante zeitweise, Burkes ästhetische Schrift zu übersetzen. Die beiden, Lessing…
George Berkeley: Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous
Ähnlich wie Kant, dessen Erstauflage der Kritik der reinen Vernunft im Publikum weitestgehend unbeachtet blieb, der dies der Komplexität von Thema und Herangehensweise zuschrieb und deshalb die (vermeintlich) leichter zugänglichen Prolegomena verfasste, musste auch Berkeley erleben, dass die Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis bei ihrem Erscheinen kaum rezipiert wurde. Auch Berkeley schrieb deshalb…
Moses Mendelssohn: Ausgewählte Werke. Studienausgabe. Band II: Schriften zu Aufklärung und Judentum 1770-1786
Glanz und Elend der Berliner Aufklärer lässt sich nirgends so gut feststellen, wie in Mendelssohns Schriften aus den letzten anderthalb Jahrzehnten seines Lebens. Glanz – in seiner Verteidigung des eigenen Glaubens. Elend – in der Theologie, die diesem Glauben zu Grunde lag. Anders, als der Titel des zweiten Bandes der Werkauswahl suggeriert, beginnt unsere Lektüre…
George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis
Esse est percipi. Sein ist wahrgenommen werden. Das ist der Schluss, den George Berkeley 1710 aus John Lockes An Essay Concerning Human Understandig von 1690 zieht, bzw. Berkeleys Antwort auf Locke. Die Dinge existieren nur, wenn sie von einem Geist wahrgenommen werden. Berkeley geht davon aus, dass ein Geist nur Empfindungen wahrnehmen kann, nicht die…