Barthold Heinrich Brockes: Irdisches Vergnügen in Gott. Fünfter und Sechster Teil. (= Werke, Band 4)

1736 erschien der fünfte Teil von Brockes‘ Irdischem Vergnügen in Gott, 1739 der sechste. Beide Teile erfuhren 1740, noch zu Lebzeiten Brockes‘, eine Neuauflage. Die vorliegende, von Jürgen Rathje im Wallstein-Verlag herausgegebene historisch-kritische Werkausgabe orientiert sich prinzipiell an der Ausgabe letzter Hand -in diesem Fall also an denen von 1740. Varianten und Abweichungen sind im…

George Berkeley: Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous

Ähnlich wie Kant, dessen Erstauflage der Kritik der reinen Vernunft im Publikum weitestgehend unbeachtet blieb, der dies der Komplexität von Thema und Herangehensweise zuschrieb und deshalb die (vermeintlich) leichter zugänglichen Prolegomena verfasste, musste auch Berkeley erleben, dass die Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis bei ihrem Erscheinen kaum rezipiert wurde. Auch Berkeley schrieb deshalb…

Moses Mendelssohn: Ausgewählte Werke. Studienausgabe. Band II: Schriften zu Aufklärung und Judentum 1770-1786

Glanz und Elend der Berliner Aufklärer lässt sich nirgends so gut feststellen, wie in Mendelssohns Schriften aus den letzten anderthalb Jahrzehnten seines Lebens. Glanz – in seiner Verteidigung des eigenen Glaubens. Elend – in der Theologie, die diesem Glauben zu Grunde lag. Anders, als der Titel des zweiten Bandes der Werkauswahl suggeriert, beginnt unsere Lektüre…

George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis

Esse est percipi. Sein ist wahrgenommen werden. Das ist der Schluss, den George Berkeley 1710 aus John Lockes An Essay Concerning Human Understandig von 1690 zieht, bzw. Berkeleys Antwort auf Locke. Die Dinge existieren nur, wenn sie von einem Geist wahrgenommen werden. Berkeley geht davon aus, dass ein Geist nur Empfindungen wahrnehmen kann, nicht die…

Gerhard Vollmer: Auf der Suche nach der Ordnung

Vollmer hat seinem „Hauptwerk“ über die „Evolutionäre Erkenntnistheorie“ einige weitere Bände folgen lassen, in denen er sich eingehend mit der Kritik an seinem Konzept auseinandersetzte (bzw. auf von einer dogmatischen Philosophiegeschichte vertretene, mittlerweile aber obsolet gewordene Themenbereiche einging, die in der Hauptsache die Unzuständigkeit der Naturwissenschaft in erkenntnistheoretischer Hinsicht behauptete). Er ist damit einer der…

Erasmus von Rotterdam: De libero arbitrio διατριβή sive collatio / Gespräch oder Unterredung über den freien Willen; Hyperaspistes diatribae adversus servum arbitrium Martini Lutheri. Liber primus / Erstes Buch der Unterredung Hyperaspistes gegen den Unfreien Willen Martin Luthers

Ob sich die paar Millionen Lutheraner dessen bewusst sind, dass sie nach Ansicht des Gründers ihrer Kirche dieser gar nicht freiwillig angehören? Sondern sie vielmehr ihr Gott dazu zwingt? Eigentlich wollte sich Erasmus ja aus den Querelen, die Martin Luther mit seiner Reformation angezettelt hatte, heraushalten. Auch Erasmus war der Meinung, dass so einiges in…

Atheist, der:

Symphonie in drei Sätzen, einem Präludium und einer Coda Preludio Dieses Aperçu ist ursprünglich im Rahmen einer Blogtour entstanden, die zum Buch E.D.E.N von Mike Engel geplant war. Die Blogtour wurde kurzfristig abgesagt. Vielleicht hat das Buch bei dem einen oder andern Blog für dieselbe Verwirrung gesorgt, für die es bei so manchem amazon-‚Rezensenten‘ verantwortlich…

George H. Smith: Atheism. The Case Against God

Atheismus: Das Verfahren gegen Gott – müsste wohl die deutsche Übersetzung des Titels lauten. Das Buch existiert meines Wissens nicht auf Deutsch. Und das hat seine Gründe, die hoffentlich am Ende meiner Darstellung klar werden. George H. Smith will in diesem Buch eine philosophische Begründung des Atheismus geben. Die Gottesbeweise der Scholastik werden ebenso zerpflückt…

Franz M. Wuketits: Was Atheisten glauben

Dieses Buch unterscheidet sich von vergleichbaren Werken dadurch, dass es auf eine ausführliche, philosopische Analyse von Gottesbeweisen (wie etwa bei Mackie) oder philologische Untersuchungen (wie bei Flasch) weitgehend verzichtet, sondern vielmehr die Gründe darlegt, weshalb ein wissenschaftlich auch nur halbwegs gebildeter Mensch heute schizophreniefrei nicht mehr an Gott glauben kann. Und Wuketits führt Gründe an,…

Ulrich Kühnen: Tierisch kultiviert. Menschliches Verhalten zwischen Kultur und Evolution

Sind wir stärker von der Evolution oder unserer Kultur bestimmt? Das ist die Frage, der Ulrich Kühnen hier nachgeht – auf eine Weise, die meine Zustimmung nicht gefunden hat. Die interessantesten Teile sind die Zusammenfassungen längst bekannter Studien von de Waal, Gigerenzer, Jared Diamond oder Robert Axelrod, wobei man hier zu den Originalen greifen sollte….