Richard Holmes: The Age of Wonder. How the Romantic Generation Discovered the Beauty & Terror of Science

Richard Holmes ist in seiner Heimat Grossbritannien bekannt als Verfasser von populärwissenschaftlichen Büchern zur Geschichte der Naturwissenschaften an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, sowie als Verfasser von Biografien zu den grossen englischen Romantikern Coleridge und Shelley. In diesem Buch vereinigt er beide Themen. Holmes geht chronologisch vor und beginnt mit der ersten Weltumsegelung…

Vom antiken Orakel zur Wissenschaft

Seine / eine Zukunft gestalten, heisst immer auch: Seine Zukunft vorhersehen. Jede Planung ist der Versuch eines Vorhersehens dessen, was kommen wird. Schon früh wohl wurde in der Menschheit der Wunsch laut, diesen Versuchen eine einigermassen verlässliche Basis zu geben. Was lag da näher als den Gott oder einen Gott zu befragen? Nachdem Gott im…

Christoph Martin Wieland (X.)

Greno-Reprint X, d.i. Bde. 30-32 der Original-Ausgabe bei Göschen, 1797-1799. N° 30: Vermischte Aufsätze Sind genau das. Wieland hat hier einige seiner neueren Aufsätze aus dem Teutschen Merkur zusammengestellt, die dort so in etwa ab der Mitte der 80er Jahre erschienen sind. Die wichtigen Themen sind die aufkommende Luftschifffahrt, sowie Pflichten und Rechte des Schriftstellers….

Georg Christoph Lichtenberg: Briefwechsel. Band II: 1780-1784

Lichtenberg ist mittlerweile wohlbestallter Professor in Göttingen. Er wird auch – was er selbstverständlich 1780 oder 1784 noch nicht weiss – keine weitere grosse Reise unternehmen. Sowohl England, wohin zu reisen er sich immer wieder wünscht, v.a. wegen der klugen Köpfe und der angenehmen Gesellschaft, die er dort vorgefunden hatte, wie Italien (die Sehnsucht nach…

Mary Shelley: The Last Man [Der letzte Mensch]

Falls die Damen und Herren der WHO je wieder auf den Gedanken verfallen sollten, eine Pandemie ausrufen zu wollen, würde ich ihnen die vorgängige Lektüre dieses Romans der englischen Romantikerin Mary Shelley von 1826 empfehlen. Denn „Pandemie“, wenn es so etwas gibt, müsste aussehen, wie von Mary Shelley imaginiert. In ihrem Roman The Last Man…

Johann Heinrich Merck: Briefwechsel. Band 3

Was sich bereits in Band 2 des Briefwechsels angekündigt hat, ist in Band 3, der die Briefe vom 11. Februar 1782 bis zum 5. Mai 1785 umfasst, vollzogen: Mercks faktisch gänzliche Abkehr vom Literarischen, ja selbst vom Kunsttheoretischen. Der Zufall will es zwar, dass Brief N° 501, der erste dieses Bands, von Wieland stammt, Brief…

Adolph Knigge: Die Reise nach Braunschweig

Dass der Freiherr Knigge mit seinem Über den Umgang mit Menschen kein Benimm-Buch geschrieben hat, sondern  eher eine Art Karriere-Ratgeber, der über die Wichtigkeit – aber auch über die soziologischen und psychologischen Hintergründe – von Umgangsformen, von guten Umgangsformen vor allem, orientiert, ist mittlerweile wohl  ins Bewusstsein der meisten literaturgeschichtlich interessierten Leser eingedrungen. Dass er…

Louis-Sébastien Mercier: Das Jahr 2440 / L’An Deux Mille Quatre Cent Quarante

1775 erschien dieses Werk, mit  dem Untertitel „Rêve s’il n’en fût jamais“ (ein Traum, wenn’s denn einer gewesen ist). Es erschien anonym, mit Druckort London. Offenbar hielt der Autor also seine Thesen für gewagt genug, um sich so zu schützen. Den Leser von heute wundert’s. Mercier ist brav, sehr brav. Da legt sich der Erzähler…

Nie war es herrlicher zu leben: Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ

Der Herzog von Croÿ, ein deutsch-französischer Adliger, lebte von 1717-1784. Er schrieb sein Leben lang Tagebuch und füllte rund 40 Bände damit. Gemäss seinem letzten Willen sollte es in seiner Familie bleiben, dieser zu Erbauung und Instruktion dienen. Die Französische Revolution, die dann schon bald nach seinem Tod ausbrach, hat dies verhindert; aber die Texte…