Wer in den 1920ern im deutschsprachigen Raum, bzw. dessen intellektuellen Welt, etwas gelten wollte, kam um eine Lektüre Mauthners nicht herum. Denn obwohl Mauthner nie ein eigentliches Philosophiestudium absolviert hat (diesbezüglich hat er einzig ein abgebrochenes Studium der Rechte vorzuweisen), galt er vielen als ernst zu nehmender Philosoph, dessen Thesen zudem noch eine gewisse Popularität…
Schlagwort: Skeptizismus
mehr oder minder radikaler Zweifel an allem
George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis
Esse est percipi. Sein ist wahrgenommen werden. Das ist der Schluss, den George Berkeley 1710 aus John Lockes An Essay Concerning Human Understandig von 1690 zieht, bzw. Berkeleys Antwort auf Locke. Die Dinge existieren nur, wenn sie von einem Geist wahrgenommen werden. Berkeley geht davon aus, dass ein Geist nur Empfindungen wahrnehmen kann, nicht die…
Erasmus von Rotterdam: In novum testamentum praefationes / Vorreden zum Neuen Testament. Ratio / Theologische Methodenlehre
Firmianus Lactantius, bester Leser, dessen Sprache Hieronymus in einzigartiger Weise bewundert, äußert, als er sich eben anschickte, die christliche Religion gegen die Heiden in Schutz zu nehmen, vor allem den Wunsch, daß ihm eine Beredsamkeit verliehen werde, die der des Tullianers nahe komme, wobei er sich, wie ich glaube, dieser Gleichstellung als unwürdig erachtete. (S….
Cicero: Über die Natur der Götter [De natura deorum]
Treffen sich ein Stoiker, ein Epikureer und ein Skeptiker … – Was klingt wie der Beginn eines philosophischen Witzes, ist die Ausgangssituation des Gesprächs Über die Natur der Götter von Cicero: An einem Feiertag treffen sich Vellejus, welchen die Epikureer damals als den Ersten unter unseren Landsleuten anerkannten, und Balbus, welcher in der stoischen Philosophie…
David Hume: Dialoge über natürliche Religion [Dialogues concerning Natural Religion]
Die Dialogform ist eine altehrwürdige Form in der Philosophie. Schon Platon verwendete sie, und – um für einmal nicht nur eurozentrisch zu bleiben – auch die Lehren des Konfuzius wurden in Dialogen überliefert. Beim frühen Platon diente der Dialog dazu, die Aporien seiner Fragestellungen herauszustellen – auf die Frage „Was ist Tugend?“ wusste zum Schluss…
Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Dritter Teil, zweite Abteilung: Die nacharistotelische Philosophie. Zweite Hälfte)
Band III/2 schliesst Zellers monumentale und kenntnisreiche Geschichte der griechischen Philosophie ab. Die grossen Kapitel seiner Darstellung sind 1) die zweite Phase des skeptischen Philosophierens, der Neupythagoreismus und noch einmal die Stoa – alle Schulen im Grunde genommen aber Eklektiker; 2) die jüdisch-griechische Philosophie; 3) schliesslich, als längstes Kapitel, der Neuplatonismus. 1) Die zweite Phase…
Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Dritter Teil, erste Abteilung: Die nacharistotelische Philosophie. Erste Hälfte)
Nach geraumer Zeit bin ich nun endlich dazu gekommen, den dritten Teil von Zellers Philosophiegeschichte zu lesen. Der erste Teilband ist der Entwicklung der ‚klassischen‘ philosophischen Schulen der Antike gewidmet: der Stoa, dem Epikureismus, der Skeptik bis hin zu den grossen Eklektikern. Theodor Gomperz hat seine Geschichte der antiken Philosophie beendet, nachdem er die ersten…
Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Erster Teil: Allgemeine Einleitung. Vorsokratische Philosophie. Zweite Hälfte)
Da es sich ja ursprünglich auch nur um einen Band handelte, wird es nicht wundern, wenn ich feststelle, dass die zweite Hälfte – in der 6. Auflage ein separater Band – nahtlos dort weiterfährt, wo die erste endet, und dass auch Zellers Vorgehensweise in keiner Art geändert hat. (Eigentlich muss man sogar sagen: Zellers und…
Anthony Kenny: Geschichte der abendländischen Philosophie. Band III: Neuzeit
Band III von Kennys Philosophiegeschichte umfasst die Zeit von 1531 (Erscheinungsjahr von Machiavellis Il Principe / Der Fürst) bis 1831 (Hegels Tod). Diese Epoche – vor allem ihre erste Hälfte – zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr die ‚Alte Welt‘ definitiv aus den Angeln gehoben wurde. Das kann man ziemlich wörtlich nehmen, indem eine…
John Locke: An Essay Concerning Human Understanding / Ein Versuch über den menschlichen Verstand
Mit John Locke wendete sich die Philosophie – zumindest in Grossbritannien – vom Rationalismus eines Descartes ab und dem Empirismus zu. Nicht abstraktes reines Denken bestimmt nach Locke die Wissenschaften, sondern sie haben ihre Grundlage in der Erfahrung. Pierre Gassendis Skeptizismus steht dabei Pate. Gassendi – hierin nicht Aufklärer sondern klassischer Denker der Renaissance –…