1662 zum ersten Mal anonym erschienen, in den folgenden Ausgaben (1664, 1668, 1672, 1683) jeweils erweitert, ist dieser Text bekannt geworden als die „Logik von Port-Royal“, nach seinem Entstehungsort. Bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, übersetzt von Christos Axelos (nach der 5. Auflage, 1685), 2005. Der Text gilt als Musterdokument des Rationalismus, des Versuchs, die Welt nur…
Schlagwort: Scholastik
kirchlich geprägte Philosophie des Mittelalters
Fürst der Philosophen, der:
So wurde in der Scholastik Aristoteles genannt. Noch die Logik von Port-Royal verwendet den Titel. Nicht ohne allerdings süffisant darauf hinzuweisen, dass er „früher“ Platon zugekommen sei. Der „Fürst der Philosophen“ ist dann zusammen mit der Scholastik verschwunden. Der Titel eines ‚Fürsten von irgend etwas‘ allerdings ist, wie so vieles, in die Trivialkultur abgesunken. Denn,…
René Descartes: Discours de la méthode pour bien conduire sa raison, & chercher la verité dans les sciences
1637 erschien das erste Hauptwerk Descartes‘ (und im Grunde genommen 2. Fassung der Descartes’schen Philosophie) auf Französisch anonym in Leiden. Auf Französisch, weil das Werk für ein allgemeines Publikum gedacht war. (Descartes war hierin sehr konsequent. Selbst in den Briefen an seine ehemaligen Lehrer am Jesuitenkolleg La Flèche wird Descartes, falls nötig mitten im Satz,…
Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. Band 2: Mittelalter
Hg. von Kurt Flasch. Stuttgart: Reclam, 1994. (= RUB 9912) [Wobei Flasch nicht nur als Herausgeber fungierte, sondern auch die „Darstellung“ verfasst und die meisten „Texte“ aus dem Lateinischen übersetzt hat.] Eine erfreulich unaufgeregte, neutrale, wenn auch vielleicht ein bisschen gar knappe Darstellung der mittelalterlichen Philosophie Europas. Auch die arabische Philosophie, bzw. deren Einfluss auf…
Andreas Brandhorst: Das Artefakt
Für alle, die zufällig oder über allfällige Suchmaschinen (die uns allerdings eher zu ignorieren pflegen) auf diesen Artikel gestossen sind, möchte ich vorausschicken, dass ich mich nicht dem Literaturblogger-Ehrenkodex verpflichtet fühle, keine handlungsrelevanten Teile oder gar das Ende zu verraten. Im Gegenteil werde ich hier das Ende explizit behandeln – aus Gründen, die dem klar…
Wilhelm von Humboldt: Ueber die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) verfasste diese Schrift in den letzten Jahren seines Lebens. Sie erschien postum 1836, ist also wohl als unvollendet zu qualifizieren. Ihr Titel ist irreführend, ebenso ihre Einordnung in der Ausgabe, die ich gelesen habe – nämlich die fünfbändige Werkausgabe (Studienausgabe), die in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt 2010 erschienen ist. Dort…
Abu Bakr [d.i. Abū Bakr Muḥammad ibn ʿAbd al-Malik ibn Muḥammad ibn Ṭufaīl al-Qaīsī al-Andalusī]: Der Philosoph als Autodidakt
Die arabische Scholastik existierte so gut wie die lateinisch-europäische, auch wenn sie hierzulande weniger bekannt ist. Und im Grunde genommen waren ihre Ziele dieselben: Zu beweisen, dass Gott rational erfassbar ist, bzw. zu beweisen, warum dem nicht so sein könnte. Beide gehen letzten Endes von Aristoteles aus. Und wie die lateinisch-europäische kämpfte auch die arabische…
Albertus Magnus: De homine [Vom Menschen]
Albertus Magnus ist heute wohl für viele eher der Magier, der Zauberer, den der Volksmund schon kurze Zeit nach seinem Tod aus ihm gemacht hat. Seine tatsächlichen Versienste verschwinden hinter dieser sagenhaften Gestalt. Dabei war Albertus Magnus auch einer der grossen Naturwisschafter, daneben Theologe und Lehrer des Thomas von Aquin Es war Albertus Magnus im…