So wurde in der Scholastik Aristoteles genannt. Noch die Logik von Port-Royal verwendet den Titel. Nicht ohne allerdings süffisant darauf hinzuweisen, dass er „früher“ Platon zugekommen sei. Der „Fürst der Philosophen“ ist dann zusammen mit der Scholastik verschwunden. Der Titel eines ‚Fürsten von irgend etwas‘ allerdings ist, wie so vieles, in die Trivialkultur abgesunken. Denn, siehe da: Noch im Wilden Westen Karl Mays treibt sich einer herum, der auch alles kann und alles versteht und die Regeln aufstellt: „Er kennt den Westen, wie ich die Linien meiner Hand kenne, und doch spricht man erst seit ungefähr drei Vierteljahren von ihm. Aber in dieser kurzen Zeit ist er auch so berühmt geworden, daß die zweijährigen Indianerkinder von ihm schwärmen und die weißen Großväter und Großmütter von ihm erzählen. Er ist der alte Ueberall und Nirgends. Wo etwas Großes geschieht, hat er es angestiftet, […]. Es ist, als ob er allgegenwärtig sei.“ Er heisst Natan-si-ni-tle kayi, was auf apachisch Fürst der Bleichgesichter sein soll … Dieser Fürst der Bleichgesichter kommt im grossen Kolportageschinken „Deutsche Herzen – Deutsche Helden“ vor. Später hat sich Karl May dann seiner quasi-philosophisch-scholastischen Eierschalen entledigt und seine alles logisch analysierenden Helden lieber „Alte Schmetterhand“ oder „Schwarzer Sohn der Deutschen“ genannt.
Stimmt alles so – vorausgesetzt, Karl Mays Philosophiekenntnisse waren besser als seine Sprachkenntnisse …