Karl Philipp Moritz: Anton Reiser

Anton Reiser braucht – hoffe ich doch – nicht extra vorgestellt zu werden. Ich habe den Text nun zum dritten oder vierten Mal gelesen und bin jedesmal mehr entzückt davon. 1785-1790 in vier Teilen erschienen, ist der Roman so modern wie sonst keiner aus jener Zeit. Er erinnert in vielem an Kafka, in noch mehr…

Begleitband III zu den Beneke-Tagebüchern: »Leben und Ansichten«

Nach etwas mehr als zwei Jahren ist im Wallstein-Verlag eine weitere Abteilung der Tagebücher des Hamburger Oberaltensekretärs Ferdinand Beneke erschienen. Die Herausgeber haben sich dafür entschieden, nach Teil I zuerst Teil III zu liefern; Teil II soll offenbar im Jahr 2018 folgen. Teil III enthält die Jahre 1811 – 1816 und umfasst 2 Bände eigentliches…

Die Horen. Jahrgang 1797. Zehntes Stück

Schiller scheint Wiedergutmachung leisten zu wollen für die magere Zahl an Beiträgen und Beiträgern (nämlich gerade mal deren drei) der vorher gehenden Horen-Nummer. Weit über ein Dutzend Beiträge und fast eben so viele Beiträger finden wir diesmal. Nicht nur das: Der erste Beitrag des Zehnten Stücks, Laokoon von Aloys Hirt, ist sogar eine kleine Sensation….

Gustav Freytag: Bilder aus der deutschen Vergangenheit (3)

Dies ist in meiner Ausgabe der letzte Band des ehemals so berühmten Werks. Ich vermute, die vier Bände, die gemäss Wikipedia existieren sollen, sind bei mir ganz einfach in deren drei zusammengequetscht worden. Jedenfalls setzt der Autor noch einmal beim Ende des Dreissigjährigen Kriegs an, beim Westfälischen Frieden. Freytag zeichnet nochmals ein Bild des ‘kleinen…

Begleitband I zu den Beneke-Tagebüchern: »Bürger und Revolutionen«

Der Beiband zu Ferdinand Benekes Tagebüchern unterscheidet sich schon optisch von den eigentlichen Tagebüchern: Broschur statt Leinen und weisser Buchrücken statt roter. Dieser Beiband ist mehr als das übliche Personenverzeichnis (hat es auch) oder gar die übliche Auflösung von rätselhaften Stellen und idiosynkratischen Abkürzungen (hat es auch). Dieser Beiband ist in Tat und Wahrheit ein…

Johann Georg Hamanns Londoner Schriften

1757/58 hält sich Johann Georg Hamann in London auf. Zuvor war er abgebrochener Theologiestudent und (schon nach kurzer Zeit der Tätigkeit wieder entlassener) Hofmeister gewesen. Es war dann die Übersetzung einer handelspolitischen Schrift, die ihm zu einer Anstellung in einer Handelsgesellschaft verhalf, und so zu einer Reise, die ihn schlussendlich nach London führen sollte. Doch…

“Die Bekenntnisse des heiligen Augustin”

Unter diesem Titel hat drüben im Forum eine kleine Leserunde stattgefunden; unter diesem Titel ist auch die Übersetzung der Confessiones des Augustinus von Hippo erschienen, die ich gelesen habe. Sie erschien ohne Jahr bei Georg Müller in München, von der Aufmachung her habe ich schon immer auf den Beginn des 20. Jahrhunderts getippt – meine…