Edmond, der das Journal seit Jules‘ Tod alleine weiterführt, ist darin bedeutend weniger fleissig als sein Bruder. (Es will mir auch scheinen, dass er weniger zynisch, weniger bösartig ist – allerdings immer noch zynisch, immer noch bösartig genug.) So kommt es, dass Band 6 der deutschen Gesamtausgabe gleich acht Jahre (von 1873 bis 1880) abdeckt….
Kategorie: Tagebuch
Notizen – für sich und für andere
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 5: 1869-1872
„Literarisches Leben“ ist nicht ganz der richtige Ausdruck für die Zeit, die dieser Band abdeckt. Literatur spielt bei den Goncourts kaum eine Rolle in den Jahren von 1869 bis 1872. Zu Beginn des Jahres 1869 tauchen noch literarische Erinnerungen auf, dann sind für längere Zeit sowohl die sog. Skeptische Gesellschaft wie die Salons bei der…
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 4: 1864-1868
Jahreswechsel stellen für den Einzelnen oft eine gravierende Zäsur in seinem Leben dar. Auch die Goncourts können dem nicht ganz entgehen, indem sie um Weihnachten / Neujahr herum gerne ein wenig tiefsinnig werden. Jahreswechsel sind dementsprechend auch gern verwendetes Mittel zur Einteilung von Tagebüchern. Und last but not least zur Einteilung von Tagebüchern in einzelne…
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 3: 1861-1863
Jetzt zeigt es sich auch, warum jener “P. H. für die Brüder P. & G. H.” im Vorwort zum ersten Band der Tagebücher empfohlen hat, die Lektüre derselben mit diesem, dem dritten Band zu beginnen: Ab ca. 1861 nämlich hat das Tagebuch eine ruhige und sichere Fahrt aufgenommen. Die Brüder wissen nun, was sie darin…
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 2: 1858-1860
Um es vorweg zu nehmen: Die Warnung, die jener “P. H. für die Brüder P. & G. H.” in seinem kurzen Vorwort zu Band 1 des Journals herausgegeben hat – nämlich die Lektüre nicht mit Band 1 oder 2 zu beginnen, weil diese wenig(er) Interesse für den heutigen Leser hätten – diese Warnung gilt für…
Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/4: Beilagen 1792 bis 1802
Im vierten Band des ersten Teils haben die Herausgeber alle Dokumente versammelt, die in Zusammenhang mit Benekes Tagebuch stehen. Die dabei durchgeführte Unterscheidung nach Bei- und nach Anlagen habe ich zwar nicht verstanden, sie tut aber dem Erkenntisgewinn des Lesers keinen Abbruch. Denn einen Erkenntnisgewinn hat man tatsächlich. Beneke betrachtete ja seine Tagebücher als eine…
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 1: 1851-1857
Das Tagebuch der Brüder Goncourt ist neben und zusammen mit dem des Briten Samuel Pepys das bekannteste seiner Art in der Weltliteratur. Doch während Pepys (und auch Beneke!) seinen Alltag für sich (Beneke sicher auch für seine Freunde) dokumentierte, klammern die Brüder Goncourt den praktisch völlig aus. Der Untertitel der deutschen Ausgabe sagt es: Sie…
Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/3: 1799-1801
Band 3 der ersten Abteilung ist der bei weitem umfangreichste (fast 700 Seiten), was vor allem dem Jahr 1801 zu verdanken ist, das über die Hälfte des Bandes einnimmt. 1801 ist ein ereignisreiches Jahr im Leben des Ferdinand Beneke. Beruflich ist er mittlerweilen einigermassen arrivierter Bürger Hamburgs, mit einer nicht schlecht gehenden Rechtsanwalts-Praxis und diversen…
Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/2: 1796-1798
Es ist wahr: Was kann ein 24-Jähriger (24 wird Beneke nämlich am 1. August 1798) in einem Tagebuch Weltbewegendes notieren, wenn dieser 24-Jährige nicht z.B. Goethe heisst? Wenig bis nichts. Beneke trifft in einer Assemblée einmal auf Wilhelm von Humboldt, ein andermal auf „Klopfstock“. (Da er bei einem späteren „Klopstock“ ganz klar festhält, dass es…
Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/1: 1792-1795
Nicht erst die französischen Brüder Goncourt haben sich als exzessive Tagebuch-Schreiber hervorgetan. Lange vor ihnen hat sich der Hamburger Ferdinand Beneke sein Leben systematisch und ausführlich dokumentiert. Mit 18 fängt er sein „richtiges“ Tagebuch an. Frühere Tagebücher, seinen Werdegang bis anhin, fasst er in einer Art Vorwort für dieses Tagebuch zusammen. Überhaupt geht Beneke äusserst…