So lautet der ganze, lange Titel dieser 1744 in der dritten Auflage veröffentlichten Schrift, erschienen 1995 im Meiner-Verlag, mittlerweile im sog. Neu-Antiquariat verscherbelt.
Der Verlag spricht in einer kurzen vorwortartigen Notiz von diesem Werk als dem „bedeutendste[n] Werk der italienischen Philosophie“. Das Buch ist 1995 bei Meiner erschienen; ich vermute demnach, dass selbst Eco dem Universalgelehrten aus dem 18. Jahrhundert das Wasser nicht reichen können soll. Sei dem wie dem ist. Vico präsentiert eine interessante Mischung aus krudesten barocken Weisheiten und modernem aufklärerischem Wissen. Oder zumindest Wissensdrang. Manche seiner Etymologien, mit denen er seine Thesen zu untermauern sucht, sind schlicht haarsträubend. Vor allem in der Rechtsgeschichte aber – offenbar Vicos Stärke – sind interessante Ansätze ersichtlich.
Im Grunde genommen aber ist Vico einer der ersten Universalgeschichtler, einer der ersten, die bei allen Völkern die immer gleichen Phasen festmachen zu können glaubte. Er tut der Geschichte, wie wir sie heute kennen, nur schon dadurch Unrecht, dass er dem orthodoxen Gedanken huldigt, die ganze Geschichte (nicht nur der Menschheit, sondern der Erde) gehe gerade mal knappe 6’000 Jahre zurück. In der Entwicklung der Völker unterscheidet er immer dieselben 3 Epochen: eine göttliche, eine heroische und eine menschliche. In der göttlichen wird alles auf die Götter zurückgeführt, die heroische ist die der grossen Aristokratien und Königreiche, die menschliche schliesslich die plebejische. Völker können wieder in ein Zeitalter des Barbarischen zurückfallen, sprich in eine heroische Zeit. Die will Vico z.B. an der gerade vorbei gegangenen Epoche Italiens festgestellt haben.
Alles in allem wohl eher wissenschaftsgeschichtlich interessant (Vico widmet sich u.a. auch der Frage, ob und wie viele Homers es gegeben habe) als philosophisch. Wenn das der bisherige Höhepunkt der italienischen Philosophie war …