Der alte Münchhausen hätte es sich wohl nicht träumen lassen, dass sein Name eines Tages zum Begriff einer philosophischen Problemstellung werden sollte. Tatsächlich hat Hans Albert in seinem Traktat über kritische Vernunft im Zusammenhang mit der sog. Letztbegründung von Sätzen folgende Problemstellung das Münchhausen-Trilemma genannt: Angenommen, ich habe einen Satz p, den ich begründen will,…
Schlagwort: Kritischer Rationalismus
V. Gadenne: Das Leib-Seele-Problem nebst einer Kritik der Popperschen Ansätze
Gadenne, wiewohl kein Verfechter des Dualismus, wehrt sich gegen dessen Verbindung mit animistischen oder religiösen Konzepten, da dies einer rational-wissenschaftlichen Auseinandersetzung nicht dienen würde und weist auf die wichtige Differenzierung zwischen Eigenschafts- und Substanzdualismus hin. Dieser ist mit der Descarteschen Auffassung vergleichbar, der zwei völlig unterschiedliche Substanzen meinte unterscheiden zu können, wobei diese Form des…
R. Neck (Hrsg.): Was bleibt vom Positivismusstreit?
Ein Sammelband, der an den Positivismusstreit zwischen Kritischen Rationalisten und Kritischer Theorie erinnert, dessen Beginn bei Erscheinen des Buches (2008) bereits 47 Jahre zurücklag. Aber diese Auseinandersetzung hat etwas Beispielhaftes, das bis in unsere Tage seine Relevanz bewahrt hat: Hier die wissenschaftlich-rationale Analyse – dort umfassende, oft visionäre Gesellschaftsprogrammatik verbunden mit einer Technikfeindlichkeit, die bis…
M. Zimmermann: Popper, Wittgenstein und der Feuerhaken. Das Problem einer Dissertation
Das Buch (eine leicht abgeänderte Version einer Dissertation) ist im Verlag Dr. Kovac erschienen – seines Zeichens ein Wissenschaftsverlag. Dem trotz horrender Preise (das vorliegende Buch kostet knapp 90 Euro) die Anschaffung einer Software, die die Abteilungsregeln der deutschen Sprache beherrscht, nicht notwendig erschien (auf knapp 400 Seiten wird annähernd ebensooft gegen diese Regeln verstoßen,…
N. Hinterberger: Der Kritische Rationalismus und seine antirealistischen Gegner
Ein etwas seltsames Buch. Hinterberger orientiert sich seinen eigenen Worten zufolge sehr stark am von mir hochgelobten Buch Musgraves „Alltagswissen, Wissenschaft und Skeptizismus“, eine Orientierung, an der es – der Qualität des Buches wegen – an und für sich nichts auszusetzen gibt. Allerdings erwartet man sich dann doch mehr als ein bloßes Paraphrasieren, ein Umschreiben…
Hans Albert – Karl Popper: Briefwechsel. (Hrsg.: Morgenstern, Zimmer)
Ein Briefwechsel, der gleichzeitig Philosophiegeschichte ist und die Entwicklung des Kritischen Rationalismus – vor allem im deutschsprachigen Gebiet – beleuchtet. Häufig lässt sich aus solchen Büchern die Entwicklung der Philosophie, das Verhältnis der Philosophen zueinander sehr viel besser nachvollziehen als aus einschlägigen Darstellungen. Wobei dieser Briefwechsel eine Auswahl darstellt, in der persönliche Stellungnahmen der Beteiligten…
Gedanken zu W. Hochkeppels „Mythos Philosophie“
Der Titel dieses Buches ist schon fast Programm: Hochkeppel vergleicht die heutige Situation der Philosophie mit jener vor 2500 Jahren, als der Mythos vom Logos abgelöst wurde. Nur dass heute die Philosophie den mythischen Status übernommen hat und die Wissenschaften an einer weiteren Entmythologisierung arbeiten. Wodurch sich grundsätzliche Fragen ergeben: Wozu heute noch Philosophie, in…