Der Engländer Thomas Browne (1605-1682) ist im deutschsprachigen Raum relativ unbekannt. Jedenfalls habe ich ihn noch so kürzlich wie 1995 (in den Anmerkungen zu C. S. Peirce: Religionsphilosophische Schriften, ed. Hermann Deuser) und bei einem renommierten Verlag (Felix Meiner) verwechselt gefunden mit dem viel späteren (1778-1820) schottischen Philosophen Thomas Brown, einem Kritiker der Evolutionstheorie, wie…
Schlagwort: Søren Kierkegaard
1813-1855
Werner Kinnebrock: Kein Wissen ohne Glaube. Oder: Warum es unmöglich ist, nichts zu glauben
Das hat man davon, wenn man sich an der Leipziger Buchmesse als Blogger zu erkennen gibt. Ich wurde nämlich von einer netten Dame angeredet, ob sie mir nicht das neueste Buch aus ihrem Verlag für eine Rezension schicken dürfe. Ein Buch darüber, dass es unmöglich sei, nichts zu glauben. Ein evangelischer Verlag also (claudius); und…
Texte zur Theorie der Komik. Hg. v. Helmut Bachmaier. RUB 17656
Nachdenken über das Komische ist bis heute eher eine Ausnahme im philosophisch-ästhetischen Diskurs. Helmut Bachmaier geht in seiner 2005 zum ersten Mal erschienenen Anthologie den Spuren dieses Nachdenkens nach. Auszüge aus wichtigen Werken werden historisch gegliedert. So fällt dem Leser rasch auf, dass es im Grunde genommen – mit Ausnahme des einzigen Jean Paul –…
Panajotis Kondylis: Die neuzeitliche Metaphysikkritik
Dieses Buch eingehend und umfassend zu besprechen würde selbst ein kleines Büchlein ergeben. So kann hier nur oberflächlich und entsprechend den Vorlieben des Lesers ein kurzer, geraffter Überblick gegeben werden, der in jedem Fall unvollständig und höchst rudimentär ausfallen muss. Panajotis Kondylis war ein Privatgelehrter, er hatte zu keiner Zeit eine akademische Stellung inne und…
Harald Lesch / Wilhelm Vossenkuhl: Die Großen Denker. Philosophie im Dialog
Zugegeben: Ich bin das falsche Publikum für dieses Buch. Die Großen Denker hat seinen Ursprung in einer Reihe des Bayrischen Rundfunks Denker des Abendlandes, die auf Bayern Alpha gelaufen ist. Bildungsfernsehen also, hergestellt für ein Publikum interessierter Laien. Für Die Großen Denker weiss ich bereits zu viel von Philosophie. Bei vielen Kapiteln habe ich eigentlich…
G. Scherers „Problem des Todes in der Philosophie“
Das vorliegende Buch Scherers gehört zu den bekanntesten Versuchen, eine Monographie des Todes zu schreiben. Das Problem dieser „Gattung“ liegt (für mich) darin, dass es zumeist Existentialisten bzw. Metaphysiker sind, die sich des Themas annehmen (ein über wissenschaftsmethodologische Aspekte Forschender wird dazu – aus der Sicht seines Fachgebietes – nur wenig beizusteuern haben) und ich…
Hermann Burger: Essays und Preis-Reden / Die allmähliche Verfertigung der Idee beim Schreiben / Tractatus logico-suicidalis
Essays Dieser Teil des achten und letzten Bandes der Burger-Werkausgabe beinhaltet Texte von Burger über sein eigenes Schreiben. Es handelt sich zum Teil um sehr frühe Aufsätze (noch aus Burgers Zeit als Germanistik-Student). Es fällt auf, dass schon der Student dem Literaturbetrieb, dem Literaturwissenschafter sehr kritisch gegenüber steht. In vieler Hinsicht ist Burger noch (wieder?)…
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. [Band 11: 1894-1896 / Beibuch / vorläufige Schlussbemerkungen]
Band 11: 1894-1896 Ironie des Schicksals: In den hier dokumentierten zweieinhalb Jahren vor seinem Tod hat sich Edmond bedeutend besser gefühlt als noch die drei Jahre davor. Seine Leberkoliken tauchen nur noch selten auf. Edmond, ansonsten ein unverbesserlicher Hypochonder, der seit Jahren und bei jeder Erkältung mit seinem baldigen Tod rechnet, plant im Frühling 1896…
Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin
Kurt Flasch (* 1930) kenne ich als ausgezeichneten Philosophiehistoriker, als Spezialisten für die Philosophie des Mittelalters, die sog. Scholastik. Obwohl er selber sagt, dass er mit dem vorliegenden Text für einmal ein persönliches Buch schreiben wollte, habe ich es nicht unter „Autobiografie“ eingereiht. Es ist, wenn man so will, das unpersönlichste persönliche Buch, das ich…
Zu W. Kaufmanns „Religion und Philosophie“
Ein umfangreiches, manchmal weitschweifiges, gelehrtes, aber auch belehrendes Buch. Bewundernswert die Kenntnis des Autors: Man spürt, dass ihm der Inhalt fast aller „heiligen“ Bücher mehr als geläufig ist und er alle relevanten Studien und Aufsätze zu seinem Thema gelesen hat. Vor dieser Fülle an Gelehrsamkeit stehe ich immer wieder mit Staunen, auch deshalb, weil Kaufmann…