Agatha Christie: The Murder at the Vicarage [Mord im Pfarrhaus]

Agatha Christie ist für mich so etwas wie die Jane Austen des 20. Jahrhunderts. Nur dass diese den Beginn einer Epoche signalisiert, jene deren Ende. Ich meine das Viktorianische Zeitalter, die Zeit zwischen 1830 und 1900, in der Grossbritannien den Höhepunkt seiner Macht und seines Selbstbewusstseins erreichte. Gewiss, Jane Austen war bereits tot, als Viktoria…

Jô Soares: Sherlock Holmes in Rio [O Xangô de Baker Street]

Worüber auch die Aufzeichnungen des Dr. Watson schweigen … (Wer das Buch noch nicht kennt und bei einem Kriminalroman nicht gern die Lösung im voraus weiss – und es handelt sich bei diesem Buch [auch] um einen Krimi – sollte die letzten beiden Abschnitte vielleicht eher nicht lesen.) 1886 wurde Sherlock Holmes nach Rio de…

Samuel Butler: Erewhon

Samuel Butler (1835-1902) veröffentlichte seine bekannte satirische Dystopie Erewhon im Jahre 1872 – anonym. Das mochte so seine Gründe haben, liess er doch unter dem Deckmantel einer unbekannten Zivilisation kein gutes Haar an der Moral seiner viktorianischen Zeitgenossen und der anglikanischen Kirche. Erewhon ist ein Anagramm von ’nowhere‘ – also ’nirgends‘, was wiederum dem ‚Utopia‘…

William Allingham: Die Tagebücher

Ob er nicht Carlyles Boswell sein wolle, wurde William Allingham eines Tages von Freunden gefragt. Allingham war geschmeichelt und wollte die Möglichkeit nicht ausschliessen. Er ist es dann nicht geworden. Und das hat seine Gründe. Wann immer der Name „James Boswell“ fällt, wird im deutschen Sprachraum der von Johann Peter Eckermann erklärend nachgereicht. Beide Haus-,…

Henry Rider Haggard: Sie

Es wurde Sir Henry Rider Haggard (1856 – 1925) wohl kaum an der Wiege gesungen, dass er als Autor von Abenteuerromanen und als Afrika-Experte Karriere machen sollte. Als achtes (von zehn) Kind eines englischen Gutsbesitzers kam er zur Welt. Weder reichte das väterliche Geld, noch offenbar seine Intelligenz für eine klassisch-solide englische Schulbildung. Der Gouverneur…