Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/2: 1796-1798

Es ist wahr: Was kann ein 24-Jähriger (24 wird Beneke nämlich am 1. August 1798) in einem Tagebuch Weltbewegendes notieren, wenn dieser 24-Jährige nicht z.B. Goethe heisst? Wenig bis nichts. Beneke trifft in einer Assemblée einmal auf Wilhelm von Humboldt, ein andermal auf „Klopfstock“. (Da er bei einem späteren „Klopstock“ ganz klar festhält, dass es…

Christoph Martin Wieland (VII. – u.a.: „Oberon“)

Band VII des Greno-Reprints entspricht den Bänden 21-23 der originalen Ausgabe von 1795ff bei Göschen. Die Bände 21-23 zusammenzufassen, macht Sinn, enthalten doch alle „Mährchen“, die Wieland in Versform vorträgt. In 21-23 sind es die längeren Märchen, die Wieland präsentiert. In allen „Mährchen“ geht es auch um die Liebe; man könnte also auch sagen, dass…

Ludwig Christoph Heinrich Hölty: Gesammelte Werke und Briefe. Kritische Studienausgabe

Diese Werkausgabe gehört in die Reihe der Werkausgaben, die zu publizieren der Wallstein-Verlag dankenswerter Weise auf sich genommen hat. Die erste Auflage erschien 1998, vor mir liegt die zweite von 2008. Vielleicht ist es der Umstand, dass sie doch fast 15 Jahre älter ist als ihre hier auch schon erwähnten Geschwister, die Werkausgaben von Brockes…

„Üb‘ immer Treu und Redlichkeit“ – Höltys Lyrik

Eigentlich ist fast bösartig, ausgerechnet die wohl bekannteste Zeile aus Höltys Lyrik als Titel dieser Betrachtungen zu verwenden. Sie ist zwar typisch für ihn – und tut ihm dennoch Unrecht. Ludwig Christoph Heinrich Hölty (geboren 1748, gestorben 1776 – also mit 28 Jahren) würde als Frühvollendeter gelten, wenn er heute überhaupt noch wahrgenommen würde. Doch…

Johann Heinrich Merck: Briefwechsel. 4 Bände + 1 Anhangband

Nachdem die vier eigentlichen Bände des Briefwechsels schon einzeln vorgestellt worden sind (Band 1, Band 2, Band 3, Band 4), soll hier noch eine kurze Darstellung des gesamten, fünfbändigen Werks folgen. 2007 im Wallstein-Verlag erschienen, von Ulrike Leuschner und weiteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen herausgegeben, ist der Briefwechsel mittlerweile zum Ausgangspunkt einer im selben Verlag, ebenfalls…

Johann Heinrich Merck: Briefwechsel. Band 1

Ich mag Briefwechsel. Besonders, wenn die Briefpartner sich auch etwas zu sagen haben. Johann Heinrich Merck (1741-1791) ist einer, der etwas zu sagen hat. Deshalb ist es sehr verdienstvoll von der Technischen Universität Darmstadt, der Herausgeberin Ulrike Leuschner und dem Wallstein-Verlag, im Jahre 2007 eine fünfbändige Gesamtausgabe von Mercks Briefwechsel geliefert zu haben, auf die…

Das Wieland-Museum in Biberach an der Riß

Vergangene Woche weilte ich für ein paar Tage im oberschwäbischen Donauland. Da durfte denn auch ein Besuch in Biberach an der Riß nicht fehlen, wo Christoph Martin Wieland (1733-1813) seine Kindheit verbrachte und auch seine erste „feste Anstellung“ als Kanzleiverwalter inne hatte. Biberach, das auch das Modell zu Abdera bildete. Abdera, das schon in der…

Adolph Knigge: Die Reise nach Braunschweig

Dass der Freiherr Knigge mit seinem Über den Umgang mit Menschen kein Benimm-Buch geschrieben hat, sondern  eher eine Art Karriere-Ratgeber, der über die Wichtigkeit – aber auch über die soziologischen und psychologischen Hintergründe – von Umgangsformen, von guten Umgangsformen vor allem, orientiert, ist mittlerweile wohl  ins Bewusstsein der meisten literaturgeschichtlich interessierten Leser eingedrungen. Dass er…

Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 1: 1760-1775

Erschienen 2012 im Wallstein-Verlag. Johann Heinrich Merck (1741-1791) ist eine jener Gestalten, die heute fast nur noch dem Germanisten bekannt sind. Und wie bei der Göchhausen, ist es Goethes Licht, das auch Merck vor dem kompletten Absinken in die Schattenwelt bewahrte. Merck war der vielleicht am meisten gleichberechtigte unter den Freunden Goethes vor dessen Italienreise;…