de Bruyn ist bekannt durch seine Jean-Paul-Biografie von 1975. Mehr als 40 Jahre später hat er nun mit der Biografie eines weiteren „randständigen“ Romantikers nachgelegt. Zacharias Werner kam 1786 in Königsberg zur Welt. Ein Studium der Rechte und Kameralistik brach er ab; lieber heiratete er eine junge Frau zweifelhaften Rufs, eine Prostituierte. Die Ehe hielt…
Schlagwort: Rom (Stadt)
Stadt in Mittelitalien
François-René de Chateaubriand: Memoirs from beyond the Tomb [Mémoires d’outre-tombe]
François-René de Chateaubriand hat nicht nur das gleichnamige Schnitzel erfunden. Er ist es auch, der der literarischen Bewegung der Romantik in Frankreich zum Durchbruch verhilft – dies vor allem mit seinem Roman Atala von 1801, der Geschichte einer jungen Halbindianerin, die in einen Konflikt zwischen ihrer Liebe und ihrer Keuschheit gerät. (Den sie löst, indem…
Miguel de Cervantes Saavedra: Die Irrfahrten von Persiles und Sigismunda
Los trabajos de Persiles y Sigismunda, historia setentrional erschien 1617, nach dem Tod des Autors, der sich bekanntlich dieses Jahr zum 400. Male jährt. Wir haben Cervantes‘ letztes Werk vor uns. Der Autor hielt es auch für sein bestes. Ist es das wirklich? In spanischsprachigen Ländern werden Die Irrfahrten als ’novela bizantina‘ oder ‚libro de…
August von Goethe: Auf einer Reise nach Süden
GOETHE FILIUS PATRI ANTEVERTENS OBIIT ANNOR XL (Goethe der Sohn, seinem Vater vorangehend, starb 40-jährig.) Noch auf seinem Grabstein auf dem Fremdenfriedhof in Rom bekommt August von Goethe von seinem Vater, der den Grabspruch einmeisseln liess, Salz in die Wunden gerieben. Selbst dort sollte dieser Mann, der als Kind von seinem Vater kaum beachtet wurde…
Émile Zola: Meine Reise nach Rom
Ende Oktober 1894 reist Émile Zola mit seiner Frau nach Rom, wo sie sich runde sechs Wochen aufhalten werden. Zola benutzt den Aufenthalt, um für seinen neuesten Roman zu recherchieren. (Es handelt sich um Rome. Dieser Roman gehört nicht zum Rougon-Macquart-Zyklus, sondern ist der Mittelteil einer Trilogie namens Trois villes und kaum bekannt. Hauptfigur des…
Die Horen. Jahrgang 1797. Drittes Stück
Dünn sind sie geworden, unsere Horen, sehr dünn. Und damit meinen wir nicht einmal so sehr den Seitenumfang (obwohl das Dritte Stück des Jahrgangs 1797 auch von daher das schmalste ist, an das wir uns erinnern können), sondern vor allem den geistig-intellektuellen Gehalt. Auch diese Nummer wurde mit Fortsetzungen notdürftig auf ein gewisses Minimalmass aufgeblasen….
Edmond & Jules de Goncourt: Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben. 4: 1864-1868
Jahreswechsel stellen für den Einzelnen oft eine gravierende Zäsur in seinem Leben dar. Auch die Goncourts können dem nicht ganz entgehen, indem sie um Weihnachten / Neujahr herum gerne ein wenig tiefsinnig werden. Jahreswechsel sind dementsprechend auch gern verwendetes Mittel zur Einteilung von Tagebüchern. Und last but not least zur Einteilung von Tagebüchern in einzelne…
Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788
Karl Philipp Moritz bereiste Italien praktisch gleichzeitig mit Goethe. Sein Bericht über diese Reise erschien allerdings um einiges früher – und ist auch etwas ganz anderes. Moritz bereist Italien mit der wachen Neugier eines echten Weltenbummlers. Sein Reisebericht hat die Form einer Sammlung von fiktiven Briefen an einen ebenso fiktiven Freund. Nur schon dadurch erzielt…
Victor Hehn: Italien. Ansichten und Streiflichter
Rund 200 Jahre lang war Italien der Punkt, auf den sich die Sehnsucht der Deutschen richtete. Angefangen hat es wohl mit Winckelmann, der in Rom auf den Spuren der Antike wandelte. Ihm folgte eine Unmenge deutscher Maler und Bildhauer, schliesslich dann Goethe, der der Italien-Sehnsucht seiner Zeit auch im Gedicht „Kennst du das Land, wo…
»Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst«
Man nennt sie bis heute nur ‚die Göchhausen‘ – was zu ihrer Zeit weniger abwertend gemeint war, als es in unsern heutigen Ohren klingt – mit vollem Namen war sie Luise von Göchhausen. Klein, rachitisch verwachsen und aus armer Familie – das bedeutete damals keine Chancen auf standesgemässe Heirat, Versorgung, Kinder. So war Luise von…