Robert McCracken Peck: The Natural History of Edward Lear

Edward Lear kennt man heute nur noch als Verfasser von Nonsense-Gedichten für Kinder. Dabei war das erst seine zweite oder dritte Karriere. Begonnen hat Lear seinen Lebensweg ganz anders, nämlich als Maler und Illustrator. Diesen weniger bekannten Teil von Lears Leben nachzuzeichnen, unternimmt die vorliegende, reich illustrierte Biografie von McCracken Peck. Lear war als Dichter…

Robert Hooke: Micrographia

Pepys nannte dieses Buch beim Erscheinen: „the most ingenious book that I ever read in my life“. Man könnte mit Fug und Recht davon sprechen, dass Micrographia die Art und Weise, wie die Menschen die Welt sahen, in grundlegender Manier geändert hat, ihnen ‚die Augen geöffnet hat‘. Denn, was normalerweise eine schlecht angebrachte Hyperbel in…

Midas Dekkers: Von Larven und Puppen

Ein durchgehend witziges Sachbuch zu schreiben ist ein gefährliches Unterfangen: Zumeist ist der Witz ein bescheidener und der Inhalt ein ebensolcher. Umso überraschender, dass Midas Dekkers dieses Unternehmen gelingt – auf über 300 Seiten. „Von Larven und Puppen“ ist eine Art Erziehungsratgeber aus biologischer Sicht: Dekkers vergleicht die Entwicklungsstadien von Insekten (oder Säugetieren) mit dem…

Christian Göldenboog: Das Loch im Walfisch

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Bücher von Wissenschaftsjournalisten in Zukunft zu vermeiden: Die Erfahrungen in letzter Zeit waren mehr als durchwachsen (beispielsweise hier und hier nachzulesen). Diesmal aber hat es sich gelohnt, ein wirklich gelungenes, äußerst anregendes Buch. Dabei mutet die Struktur ein wenig verwirrend an: Neben fünf ausführlichen Interviews am Ende des Buches (mit…

Alfred Russel Wallace: The Malay Archipelago. The Land of the Orang-Utan and the Bird of Paradise – A Narrative of Travel, with Studies of Man and Nature / On the Tendency of Varieties to Depart from the Original Type

Ich habe Wallace‘ Bericht von seiner Reise in den malaiischen Archipel hier schon einmal vorgestellt. Allerdings war das damals in der völlig ungenügenden Ausgabe der edition erdmann im Marix-Verlag. Als nun die Folio Society ankündigte, eine eigene Ausgabe zu veranstalten, Originaltext von 1869, farbige Illustrationen (meist Reproduktionen von Litographien aus Wallace‘ eigener Edition), und vor…

Ernst Haeckel: Die Welträtsel

Haeckel war gegen Ende des 19., zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Schriften, die sich offenbar irgendwo im Graubereich zwischen Populärwissenschaft und Populärphilosophie tummelten, und in denen er seine Weltanschauung des Monismus progagierte, recht bekannt. Mauthner, ein anderer Populärwissenschafter und -philosoph jener Zeit, nimmt des öfteren Bezug auf ihn. Und obwohl sie beide in…

Patrick O’Brian: Joseph Banks

Marinehistorische Romane aus der Zeit der Napoleonischen Kriege haben Patrick O’Brian berühmt gemacht. Die Geschichten um einen irische Schiffsarzt-Naturforscher und einen englischen Schiffskapitän scharen bis heute eine treue Fangemeinde auch im deutschsprachigen Raum um sich. So ein Mann ist prädestiniert, die Biografie des Weltumseglers und Naturforschers Banks, der ja (auch) zur Zeit Napoléons lebte, zu…

Sir Humphry Davy’s tröstende Betrachtungen auf Reisen oder die letzten Tage eines Naturforschers.

Sir Humphry Davy’s tröstende Betrachtungen auf Reisen oder die letzten Tage eines Naturforschers. Nach der dritten Ausgabe verdeutscht von C. Fr. Ph. Martius. Zweite verbesserte Ausgabe mit dem Bildnisse des Verfassers. Nürnberg, bei J. L. Schrag. So das komplette Titelblatt meiner Ausgabe. Zu ergänzen wäre noch das Erscheinungsjahr der zweiten verbesserten Ausgabe: 1839. In der…

Hektor Haarkötter: Der Bücherwurm. Vergnügliches für den besonderen Leser

Fussnoten in einer literaturwissenschaftlichen Dissertation gehören mit zum Überflüssigsten und Sinnentleertesten auf diesem Erdenrund. Wenn er denn nicht an seiner eigenen Legende gebastelt hat, wird sich auch der Doktorand Haarkötter Ähnliches gedacht haben. Er schmuggelte in seine Dissertation eine höchst sinnlose und überflüssige Fussnote über den Bücherwurm ein. Aber sein Doktorvater, Horst Turk, drang keineswegs…

Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied: Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817

Alexander von Humboldt musste 1799 noch draussen bleiben. Das lag einerseits daran, dass er unter explizitem Schutz des spanischen Königshofs nach Südamerika reiste, wo die Spannungen zwischen spanischen und portugiesischen Kolonien noch durchaus spürbar waren; andererseits war Brasilien zum Zeitpunkt der Reise Alexander von Humboldts (1799-1804) ein für alle Fremden – also alle Nicht-Portugiesen –…