Wilhelm Wundt et al.: Allgemeine Geschichte der Philosophie

1909 zum ersten Mal erschienen; gelesen in der zweiten, überarbeiteten Auflage von 1913. Vermutlich hat der Ausbruch des Ersten Weltkriegs dieser Philosophiegeschichte ‚den Hals gebrochen‘. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum sie heute praktisch verschollen ist, haben doch nur Leute mitgewirkt, die seinerzeit als Koryphäen in ihrem Fach galten: Wilhelm Wundt für Die…

Thomas Junker: Die 101 wichtigsten Fragen – Evolution

Eine Einführung in das Thema Evolution, aber eine ganz besondere: Kompaktes, konzentriertes Wissen in klarer und deutlicher Sprache ohne unzulässige Vereinfachungen. Wer eine solche Übersicht sucht, ist mit diesem Buch bestens bedient. Junker teilt das Buch in thematisch gegliederte Kapitel ein: Da gibt es Historisches zur Evolutionstheorie oder Fragen, die sich einer Welt ohne Evolution…

Hans Mohr: Evolutionäre Ethik

In diesem schmalen Band stellt Hans Mohr eine naturalistische Theorie der Ethik vor, eine, die sich an der Immanenz der Welt orientiert und die auf eine imperativ-normative Ethik verzichtet. Es gibt keine Letztbegründung, allerdings kann eine naturalistische Metaethik die Vernünftigkeit ethischer Urteile prüfen und die Kohärenz bzw. Konsistenz eines ethischen Systems überprüfen. Eine der Hauptschwierigkeiten…

Donald R. Griffin: Wie Tiere denken

Griffin gehört zu den ersten Ethologen, die die Bedeutung ihrer Wissenschaft für Philosophie, Anthropologie und Soziologie erkannt haben. Aber damals (Erscheinungsjahr der englischen Ausgabe war 1982) galt es noch einige Widerstände zu überwinden: Selbstverständlich aus dem philosophischen Bereich, der den Einbruch der Naturwissenschaft auf ihr ureigenes Forschungsgebiet als anmaßend betrachtete – aber auch von seiten…

Gerhard Vollmer: Im Lichte der Evolution

Dieses enzyklopädisch aufgebauten Buch sollte man nicht in einem Zug lesen (so auch der Hinweis des Autors), wie ich es allerdings trotzdem gemacht habe. Eigentlich ist es eher ein Nachschlagewerk für alle an der Evolutionären Erkenntnistheorie (EE) bzw. evolutionären Konzepten Interessierten. Vollmer begibt sich auf die unterschiedlichsten Wissensgebiete, um ihre Eignung auf einen evolutionstheoretischen Ansatz…

Ronald W. Clark: Charles Darwin

Bei Christian Göldenboog wurde ich auf diese Biographie über Charles Darwin aufmerksam gemacht: Sie stand schon einige Jahre ungelesen in meinen Regalen. Und das dort ausgesprochene Lob hat sich mehr als bestätigt: Es handelt sich um ein sehr kompetentes, klug geschriebenes Buch, das man jedem nur ans Herz legen kann. Es ist in zwei große…

Clive Gamble, John Gowlett, Robin Dunbar: Evolution, Denken, Kultur

Dieses Buch ist die Zusammenfassung der Ergebnisse des sogenannten „Lucy-Projektes“, das von der British Academy finanziert und unterstützt wurde. Das Autorenkollektiv, bestehend aus einem Anthropologen (Dunbar) und zwei Archäologen (Gamble und Gowlett) verweist besonders auf die Interdisziplinarität der Forschungen, die Spannweite reicht dabei von der Psychologie über die Soziologie und der Anthropologie bis hin zur…

Midas Dekkers: Von Larven und Puppen

Ein durchgehend witziges Sachbuch zu schreiben ist ein gefährliches Unterfangen: Zumeist ist der Witz ein bescheidener und der Inhalt ein ebensolcher. Umso überraschender, dass Midas Dekkers dieses Unternehmen gelingt – auf über 300 Seiten. „Von Larven und Puppen“ ist eine Art Erziehungsratgeber aus biologischer Sicht: Dekkers vergleicht die Entwicklungsstadien von Insekten (oder Säugetieren) mit dem…

Christian Göldenboog: Das Loch im Walfisch

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Bücher von Wissenschaftsjournalisten in Zukunft zu vermeiden: Die Erfahrungen in letzter Zeit waren mehr als durchwachsen (beispielsweise hier und hier nachzulesen). Diesmal aber hat es sich gelohnt, ein wirklich gelungenes, äußerst anregendes Buch. Dabei mutet die Struktur ein wenig verwirrend an: Neben fünf ausführlichen Interviews am Ende des Buches (mit…

Daniel C. Dennett: Den Bann brechen

Titel und Untertitel des Buches verraten das Programm: Dennett möchte die Religion von ihrem Nimbus des Unberührbaren befreien, er möchte sie als wissenschaftlich zu untersuchendes Phänomen ins Auge fassen, sie analysieren, ihre Auswirkungen prüfen und damit sowohl Genese als auch Zukunftsperspektiven offenlegen. In der Einleitung weist der Autor darauf hin, dass dies ein Buch für…