Walter Benjamin: Das Passagen-Werk

Gebiete urbar zu machen, auf denen bisher nur der Wahnsinn wuchert. Vordringen mit der geschliffenen Axt der Vernunft und ohne rechts noch links zu sehen, um nicht dem Grauen anheim zu fallen, das aus der Tiefe des Urwalds lockt. Aller Boden mußte einmal von der Vernunft urbar gemacht, vom Gestrüpp des Wahnsinns und des Mythos…

Hippolyte Taine: Carnets de voyage. Notes sur la province, 1863-1865

Hippolyte Taine gilt als der Vordenker des französischen Naturalismus. Dennoch habe ich hier kein literarisches, philosophisches oder literaturtheoretisches Werk von ihm ausgewählt sondern seine „Reisehefte“ aus den Jahren 1863-1865. Die sind nämlich (auch literarisch) durchaus etwas Besonderes und verdienen eine nähere Betrachtung. Hippolyte Taine war schon den Zeitgenossen auch als Verfasser von Reiseberichten bekannt. Von…

Eugène Labiche: Le Voyage de Monsieur Perrichon

Henri Bergson nannte Eugène Labiches Komik sinngemäß eine mechanische. Damit wollte er ausdrücken, dass vieles in Labiches Lustspielen komisch wirkt, weil der (eigentlich lebendige und eben nicht mechanische) Körper der Menschen in einer Bewegung fortfährt, die durch die Ereignisse überholt und sinnlos gemacht wurde: Der Stolpernde, dessen Beine weiter gehen wollen, obwohl er bereits im…

Carl Spitzweg

Im Moment findet in Winterthur, im Museum Reinhart am Stadtgarten, eine Ausstellung von Werke des Münchner Malers Carl Spitzweg statt. Aus verschiedenen Museen wurden einige seiner bekanntesten Bilder herbeigebracht; einige besitzt das Museum auch selber. Spitzweg changiert irgendwo zwischen Spätromantik und Biedermeier – wobei er allerdings ein äußerst vielseitiger Maler ist, der Erwartungshaltungen im Publikum…