Barry Loewer (Hrsg.): Philosophie in 30 Sekunden

Als ich dieses Buch auf dem Grabbeltisch einer Buchhandlung gesehen habe, war ich erst misstrauisch. Bücher mit solchen Titeln haben meist wenig brauchbaren Inhalt. Für dieses Mal aber kann ich Entwarnung geben. Das Buch ist nicht nur von Fachleuten geschrieben, es ist auch klug gemacht und die Einträge sind im Großen und Ganzen korrekt. Natürlich…

Linus Giese: Ich bin Linus

„Ich bin Linus.“ – Was für die meisten von uns ein völlig normaler Alltagssatz ist, den wir unter Umständen mehrmals täglich so verwenden, wenn wir uns irgendwo vorstellen (natürlich mit dem jeweils eigenen Namen), und bei dem wir uns wenig bis gar nichts denken, stellte für Linus Giese im Oktober 2017 ein richtiggehend kathartisches Ereignis…

Dieter Wunderlich: Sprachen der Welt

Kein Buch, das man in einem Zug durchlesen kann (oder soll), sondern eher ein Nachschlagewerk, das auf knapp 300 Seiten ein große (manchmal zu große) Menge an Information darbietet. Damit ist wohl auch schon das Problem des Buches angesprochen: Es will zu viel, versucht alles und jedes unterzubringen und erschlägt den Leser mit Fakten. Das…

Edward Sapir: Language. An Introduction to the Study of Speech [Die Sprache. Eine Einführung in das Wesen der Sprache]

Sapir ist bis heute bekannt als Entdecker der ihm und seinem Schüler Benjamin Whorf zugeschriebenen sog. Sapir-Whorf-Hypothese, wonach die von uns gesprochene Sprache unser Denken reguliert. Konsequent zu Ende gedacht, impliziert die Sapir-Whorf-Hypothese, dass fremdsprachige Texte prinzipiell unübersetzbar sind. (Was ich – allerdings völlig unwissenschaftlich – für Lyrik zugeben, im Allgemeinen aber verneinen würde.) Wie…

Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur I

Ziemlich genau 11 Monate ist es her, dass ich das Grossprojekt der Lektüre von Wielands Ausgabe der Werke letzter Hand für beendet erklärt habe. Der grosse Mangel der von Christoph Martin Wieland noch selber zusammengestellten, im Original 56-bändigen Werkausgabe war mir (und ist jedem, der sie liest) sofort klar: Wieland hat darin auf einen grossen…

Anmerkungen zu Bezzels Wittgensteineinführung

Eine sehr fragwürdige Einführung in das Werk Wittgensteins. Bezzel geht mit seinem Protagonisten recht unkritisch um, ein Problem, dass sich bei Biographien bzw. Werkeinführungen immer wieder ergibt, da derjenige, der sich zu einem solchen Buch entschließt, zumeist auch ein Anhänger der Philosophie des Betreffenden ist. Der Autor bemüht sich um die Einheit Wittgensteins: Er versucht…