Die Horen. Jahrgang 1795. Achtes Stück

Ein eher laues Heft, auch wenn – wie wir im Forum feststellen durften – der Tiefpunkt dieser Zeitschrift noch nicht gekommen ist. Es fängt an mit Zufällige Ergießungen eines einsamen Denkers in Briefen an vertraute Freunde. von Friedrich Heinrich Jacobi. In Form eines fiktiven Briefwechsels an eine Ernestine von F. lässt sich da einer aus…

Die Horen. Jahrgang 1795. Siebentes Stück

Das Siebente Stück der Horen bringt wieder allerlei Kurzware von unterschiedlicher Qualität. Als erstes ist die Reihe an J. B. Erhard mit seinem philosophischen Aufsatz Die Idee der Gerechtigkeit als Princip einer Gesetzgebung betrachtet. Im Grunde genommen ist es eine auf Kant’scher Grundlage stehende Auseinandersetzung mit Platons Staat. Erhard will nicht so recht Position fassen,…

Die Horen. Jahrgang 1795. Sechstes Stück

Es waren Stücke wie dieses, die den Ruhm von Schillers Zeitschrift über die Jahrhunderte getragen haben. (Vielleicht kann man sogar sagen: es war dieses Stück.) Nicht nur, dass im Sechsten Stück die beiden Grossmeister Goethe und Schiller als einzige Beiträger fungieren – sie haben auch Meisterwerke beigetragen und für einmal keine Füllsel geliefert. Zuerst bringt…

Die Horen. Jahrgang 1795. Fünftes Stück

Das fünfte Stück der Horen gehört wohl zu den besseren, auch wenn einige der Autoren aus dem zweiten oder dritten Glied der damaligen Intelligentsia stammen. Daneben zeichnet sich das fünfte Stück auch durch eine grosse Zahl an Artikeln aus. Am wenigsten für die hohe Qualität kann der Herausgeber selber, Friedrich Schiller, der hier seine im…

Daniel Jenisch: Ueber Prose und Beredsamkeit der Deutschen. In: Berlinisches Archiv der Zeit und ihres Geschmacks 1 (1795) [März] 249-256. Fortsetzung [April] 373-377

[Vorbemerkung: Jede Bewegung weist – neben einer Kerntruppe – eine Menge seltsamer Vögel auf, die an ihrer Peripherie herumflattern. So ein Vogel war auch der preussische Pastor Daniel Jenisch (1762-1804), der zur Peripherie der Berliner Spätaufklärung gezählt wird, aber auch mit Hamann befreundet war. Eben solche peripheren Mitläufer sind diverse, meist kurzlebige Zeitschriften – z.B….

Die Horen. Jahrgang 1795. Viertes Stück

Pünktlich zum neuen Monat wird das alte Stück der Horen abgeschlossen 🙂 Dante’s Hölle August Wilhelm Schlegel fährt weiter. Ich fand es sehr gelungen, wie der Kritiker und Übersetzer zum einen – völlig ohne Respekt vor dem „grossen“ Dante – zugibt, dass die eine oder andere Szene dem Altmeister eher unfreiwillig komisch geraten ist. (Aber…

Die Horen. Jahrgang 1795. Drittes Stück

Erstes Stück ohne einen Beitrag von Goethe oder Schiller. Den Anfang macht Herder mit Das eigene Schicksal Seinen Artikel leitet er folgendermassen ein: Man hört so oft die Worte: „der Mensch hat doch ein eignes Schicksal“ „sein Schicksal verfolgt ihn; es hat ihn ereilet“ oder: „das ist nun einmal mein Schicksal; ich muß mich drein…

Die Horen. Jahrgang 1795. Zweites Stück

Kein Zweifel, es ist so, wie orzifar in der Leserunde drüben im Forum festgehalten hat: Wir müssen uns mit der Lektüre der Horen keineswegs beeilen. Die Qualität der Beiträge nimmt sehr rasch ab; künftige Stücke werden wir sicher schneller gelesen haben als die ersten paar. Dem Leser des 21. Jahrhunderts, als rückwärts gewandtem Propheten, will…

Die Horen. Jahrgang 1795. Erstes Stück

Kann man eine Zeitschrift 218 Jahre nach ihrem Erscheinen noch so lesen, wie sie damals gelesen wurde? Wenn es eine für die literarische Entwicklung wegweisende Publikation war? So lesen, dass man in monatlichen Abschnitten liest und denkt, d.h., die Artikel auch ein bisschen aufeinander bezieht? Versucht, zu verdrängen, wie es weitergeht – mit der Geschichte,…

Louis-Sébastien Mercier: Bücher, Literaten und Leser am Vorabend der Revolution. Auszüge aus dem »Tableau de Paris«

Utopie kann er nicht, das haben wir hier und im Forum festgestellt. Die Frage ist also: Kann er Gegenwart? Ja, er kann. Im September 2012 (also gerade eben) ist im Wallstein-Verlag das kleine Büchlein mit oben genanntem Titel erschienen. 1775 bis 1777 war Mercier Direktor des Journal des Dames, für das er verschiedene kleinere journalistische…