Nun hat Pedro Lenz meinen Kugelschreiber…

WP_20141208_06_41_18_ProGestern war ich in Aarau an einer Lesung des Schweizer Autors Pedro Lenz. Lenz schreibt (und liest) in Mundart, weshalb er wohl ausserhalb der Schweizer Landesgrenze kaum bekannt ist. Das ist schade, denn zumindest Liebesgschichte (nein, da fehlt kein ‚e‘, auch der Titel des Buchs ist im Dialekt abgefasst), das Buch, aus dem er vorgelesen hat, enthält sehr schöne, sanft-ironische, aber auch melancholische Liebesgeschichten – formal an der Grenze zwischen Gedicht und Kurzgeschichte. Ich werde das Buch später noch separat vorstellen.

Lenz liest stehend, und er liest sehr gut in seinem Dialekt, der meiner Meinung nach sogar ein bisschen weiter westlich zu Hause ist, als die Stadt Olten, die offiziell Lenz‘ Heimat ist. Dass selbst Schweizer nicht alles verstehen könnten, zeigte seine Worterklärung, die er vor einer Geschichte lieferte: Ein Guschti, das in einem der Texte eine zentrale Rolle spielte, ist ein junges Rind. Allen sprachlichen Barrieren zum Trotz: Jedem, der ein bisschen Dialekt versteht, ist eine Lesung von Lenz nur zu empfehlen.

Nach der Lesung – wie üblich – hat der Autor auch noch Bücher signiert. (Für alle, die sich fragen: Pedro Lenz war vor ein paar Tagen auch Mitglied jener Jury, die das Schweizer „Wort des Jahres“ auswählte. Gewonnen hat 2014 kein Wort, sondern eben jener Hashtag (#). Lenz hatte vergessen, einen Kugelschreiber zum Signieren mitzubringen; ich habe ihm meinen geliehen. Na ja: geschenkt, denn ich wollte ihn nicht mehr zurück; er ist dann auch nicht zurückgekommen, und wird nun wohl irgendwo in Lenz‘ Lederjacke in Olten abhängen.

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