Nach ziemlich genau einem Jahr sitze ich wieder in einem Hotelzimmer in Leipzig. (Wenn auch nicht im selben. Zimmer wie Hotel.) Auch dieses Jahr war die Reise nicht ganz ohne Ereignisse. Ich habe diesmal allerdings Helmbrechts – zumindest für die Anreise – links liegen lassen. (Oder war es rechts? Ich bin nicht sicher.) Das lag aber keineswegs an der Qualität des Mittagessens, das ich damals erhalten habe, oder an den Leuten dort vor Ort – ich habe ganz einfach damals gemerkt, dass sich der Schlenker für mich nicht so richtig ausgeht. Vielleicht schaue ich auf dem Heimweg dort vorbei.
Der Wettergott, der mich letztes Mal beim Eintreffen in Leipzig so richtig geduscht hat, zeigte sich auch dieses Jahr nicht von seiner netten Seite. Irgendwo um Nürnberg herum begann es gar zu schneien. Ich hoffte allerdings, dass dieser Schneefall nur die Grenze markieren würde zwischen dem Hochnebel-Gebiet, das ich nun verliess und einem Gebiet mit schönerem Wetter, das ich zu betreten hoffte. Ich dankte denn auch meinem Lehrmeister in der Meteorologie, Alexander von Humboldt: Tatsächlich war Oberfranken sehr nett mit mir und liess, zwischen dunklen Wolken zwar – aber doch, den blauen Himmel und sogar die Sonne aufblitzen. Thüringen meinte es allerdings weniger gut mit mir: Nieselregen. Leipzig selber war dann wieder trocken, aber ich war froh, dass ich mein Auto vor der Fahrt nicht noch gewaschen hatte, wie ich es eigentlich wollte. Es wär‘ für die Katz gewesen.
Abends dann noch ein Ausflug in die Altstadt von Leipzig. Essen (Sauerbraten mit Rotkohl und Hobble-Franks berühmten grün-genüfften Klössen) und trinken (ein verblüffend mildes dunkles Bier). Auch hier: Auerbachs Keller vom letzten Jahr habe ich diesmal weggelassen. Ich habe nebenbei festgestellt, dass ich letztes Jahr offenbar gar kein einziges Mal nachts in Leipzig gewesen bin. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, durch eine völlig andere Stadt zu spazieren.
PS. Notiz an die Veranstalter von Buchmessen: Wenn sie es weiterhin nicht schaffen, zu Buchmessen adäquates Wetter zur Verfügung zu stellen, werde ich mir überlegen, ob ich weiterhin welche besuche. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind Mitte März schlicht inakzeptabel!