„Die Antwort auf die erste Frage ist ganz klar: Nein. Die Antwort auf die zweite Frage ebenso klar: Ja.“ – vielen Dank, das hat mir gut gefallen. Klar, die Gedichte selbst sind läppisch (selbst die gerühmten „Porträts“ hätte ich als Schüler auch zustande gebracht), aber die Summa, fand ich, ist geeignet, ein freundlicheres Licht auf Proust zu werfen als das Bild des urgesteinigen, unbesteigbaren Sprach-Himalaya, das die Literaturkritik seminaristischer Schule so anzubieten pflegt: Proust eben nicht als der depressive Weltverneiner, sondern als jemand, der Spaß am Leben hat und die Welt im wesentlichen ziemlich abgedreht findet. (Sonst hätte ich mich auch bei der Übersetzung nicht so glänzend amüsieren können.) Von dieser Warte her kann man auch erst die äußerst subtile Ironie genießen, die Proust spielen lässt. Dass er sich in seinem Bett wohler gefühlt hat als auf dem Marktplatz, lag nach meiner Einschätzung vor allem daran, dass in seinem Kopf einfach mehr los war als auf dem Flohmarkt der Eitelkeiten oder in der Disco. Gelegentlich hat er Drachenfutter gebraucht und hat Leute um Mitternacht rausgeklingelt, aber meistens wusste er auch so schon, was läuft, und fand es eher amüsant, sich bestätigt zu sehen.