Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf: Der Briefwechsel

Sandhofer hat von einem „packenden“ Briefwechsel gesprochen – und da das für einen Briefwechsel ein recht seltenes Lob darstellt, war mein Interesse geweckt. Vorweg: Gepackt hat er mich nicht wirklich, dieser Briefwechsel, obschon amüsant zu lesen und Einblicke in das Treiben der Literaturszene gebend, die man sonst aus Mangel an Informationen kaum gewinnt. Da liegt…

Tim Bryars / Tom Harper: A History of the 20th Century in 100 Maps

Antiquariate beherbergen nicht nur alte Bücher, sondern auch anderes auf Papier Gedrucktes. Gerade alte Landkarten sind recht oft anzufinden. Tim Bryars und Tom Harper sind Antiquare, in London ansässig. Ihnen ist aufgefallen, dass sich aus Karten sehr gut eine Geschichte bzw. eben Geschichte erzählen lässt. So entstand dieses Buch, das 2014 von der British Library…

Marcel Reich-Ranicki / Peter Rühmkorf: Der Briefwechsel

Mit Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf traten damals, Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, zwei der wortgewaltigsten Intellektuellen Deutschlands miteinander in briefliche Verbindung. Es war gerade noch jene Zeit, als der auf Papier geschriebene Brief das einzige Kommunikationsmittel darstellte, das einigermassen effizient die Gedanken des Schreibers aufnehmen und für längere Zeit festhalten konnte. Was…

Pantschatantra: Fünf Bücher indischer Fabeln, Märchen und Erzählungen. Aus dem Sanskrit übersetzt mit Einleitungen und Anmerkungen von Theodor Benfey

OA: Leipzig, F. A. Brockhaus, 1859. Vorliegende Ausgabe: ein Fasksimile-Reprint von 2014 bei Finis Mundi. (Ein Verlag, der mir übrigens auch an der Frankfurter Buchmesse aufgefallen ist durch seine schön gestalteten Reprints, v.a. von Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts: Leineneinband, Lesebändchen, gutes Papier…) Pantschatantra (heute auch: Panchatantra) ist eine Sammlung von fünf Büchern und stammt ca….

Peter Rühmkorf: Der Hüter des Misthaufens

Aufgeklärte Märchen, so nannte Rühmkorf die 13 Kurzgeschichten dieser Sammlung. Nun ist es (spätestens seit die Psychoanalyse die klassischen Märchen mit ihren interpretatorischen Mitteln seziert hat) seit langem ein Leichtes, Travestien, Persiflagen, Verformungen und Abänderungen von Märchen zu verfassen, während es post Freud unmöglich ist, noch naive – naiv anmutende – Kunstmärchen im Stil von…

George MacDonald: The Princess and the Goblin [Die Prinzessin und der Kobold]

Den Schotten George MacDonald (1824-1905) kennt man im deutschen Sprachraum kaum, und auch in seiner Heimat Grossbritannien geht er offenbar zusehends vergessen. Dabei verdankt ihm die phantastische Literatur so einiges. Nicht nur, weil er zu Lebzeiten ein ungeheuer fruchtbarer Autor war, der sowohl den Markt der Belletristik wie den Sachbuchmarkt regelmässig bediente. Er war es…

Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel

Engelbert Humperdincks Märchenspiel in drei Bildern wurde 1890 in Weimar (mit Richard Strauss als Dirigenten) uraufgeführt. Heute ist diese Oper sein bekanntestes Werk und regelmässig in den Repertoires der Opernhäuser zu finden. 1890 war das sog. „Silberne Zeitalter“ in Weimar bereits am Verglühen. Nach der „Goldenen Zeit“ mit Wieland, Goethe, Herder und Schiller, einer Zeit…

Christoph Martin Wieland: Euthanasia / Das Hexameron von Rosenhain / Menander und Glycerion; Krates und Hipparchia

Dies ist der letzte „reguläre“ Band von C. M. Wielands Sämmtlichen Werken im Nachdruck des Greno-Verlags. Was noch folgt, sind Supplement-Bände, in die Wieland offenbar seiner Meinung nach mindere Werke verbannt hat. Euthanasia Gespräche unter Freunden über a) ein eventuelles Leben nach dem Tod und b) die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit, dass ein Toter bzw. eine…

Die Horen. Jahrgang 1795. Zehentes Stück

Noch hat der Herausgeber Schiller sein Pulver nicht ganz verschossen – auch wenn es im Forum Mitleser gibt, die diese Nummer der Horen als „langweilig“ bezeichnet haben. Ich finde, dass sie immer noch weit über dem zu erwartenden Durchschnitt liegt und sogar echte Schmuckstücke vorzuweisen hat. Dazu gehört zwar Herr Lorenz Stark. Ein Charaktergemälde von…

Christoph Martin Wieland (VII. – u.a.: „Oberon“)

Band VII des Greno-Reprints entspricht den Bänden 21-23 der originalen Ausgabe von 1795ff bei Göschen. Die Bände 21-23 zusammenzufassen, macht Sinn, enthalten doch alle „Mährchen“, die Wieland in Versform vorträgt. In 21-23 sind es die längeren Märchen, die Wieland präsentiert. In allen „Mährchen“ geht es auch um die Liebe; man könnte also auch sagen, dass…