Sarah Bakewell: Wie man Mensch wird

Universitätsdozent:innen und Schriftsteller:innen haben eines gemeinsam: Sie müssen regelmäßig mit Publikationen auf sich aufmerksam machen – in einer ersten Phase der Karriere, um bekannt zu werden, dann, um bekannt zu bleiben. Während Universitätsprofessor:innen (zumindest in den MINT-Fächern) den Ausweg gefunden haben, die Arbeiten ihrer Assistent:innen und Student:innen als Co-Autor:innen herauszugeben, bleibt dies anderen verwehrt. Besonders…

Thomas Paine: Rights of Man [Die Rechte des Menschen]

Thomas Paine kannte in seinem Leben nur eine relativ kurze Zeit der Bekanntheit und Anerkanntheit. Kindheit, frühes und mittleres Mannesalter verliefen ohne größere Ereignisse, außer dass er 1774 aus dem Zolldienst entlassen wurde, weil er sich in einer Petition für eine bessere Bezahlung seiner Kollegen eingesetzt hatte. Damals kannte er bereits Franklin und konnte nach…

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Phänomenologie des Geistes

Noch zu seiner Zeit in Jena konzipiert, stellt Hegels Phänomenologie des Geistes dessen ersten Versuch dar, sein Denken in systematischer Form nieder zu legen. Und wenn wir „Hegels Denken“ sagen, so meinen wir – oder meint zumindest Hegel selber – auch schon in dieser frühen Schrift das Denken des Weltgeistes. Denn die schon in dieser…

Heinrich Schmidinger (Hrsg.): Wege zur Toleranz. Geschichte einer europäischen Idee in Quellen

Gemäß Klappentext handelt es sich hier um ein Projekt von „Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas“. Darauf, warum für dieses Projekt ausgerechnet das Thema „Toleranz“ gewählt wurde, finde ich keine Hinweise. Und warum Graz – das ja über eine eigene Universität verfügt, die auch keine schlechten Professoren ihr eigen nennt (jedenfalls war das so zu meiner Zeit)…

Georg Forster: Briefe

Gerhard Steiner, der Herausgeber meiner vierbändigen Forster-Werkausgabe, erschienen 1971 bei Insel-Ost, dessen vierten Band die vorliegenden Briefe darstellen, spricht in seinem diesem Band beigefügten Essay Georg Forster und das Schreiben – nicht nur von Briefen sinngemäss und unter anderem davon, dass man eigentlich bei Forster den historisch-kritischen Briefwechsel lesen sollte. Er meint damit vor allem,…

Robert Burns

Ich muss meine Niederlage eingestehen. Ich habe normalerweise kein Problem damit, englische Literatur des 18. Jahrhunderts im Original zu lesen. Ich habe auch kein Problem damit, (nach einer gewissen Eingewöhnungszeit) das schottische Englisch zumindest der Gegend um Edinburgh zu verstehen. Ich habe normalerweise auch kein Problem damit, englische Lyrik zu verstehen, selbst wenn sie vor…

Georg Forster: Werke in vier Bänden. Dritter Band: Kleine Schriften zu Kunst, Literatur, Philosophie, Geschichte und Politik

Zwar klingt der Titel von Band 3 der Forster-Werkausgabe, als ob der Herausgeber, Gerhard Steiner, Forsters Aufsätze thematisch geordnet hätte, mindestens, was Band 2 und 3 betrifft. In Tat und Wahrheit aber entspricht die thematische zugleich einer chronologischen Sortierung. In Band 3 haben wir die Aufsätze aus Forsters letzten Lebensjahren, von 1788 bis 1793, vor…

Edmund Burke: Reflections on the Revolution in France

Edmund Burkes Gedanken über die Französische Revolution gelten als Grundsatzpapier des Konservatismus, Burke als der geistige Vater der Restauration. Sein als offener Brief an einen Franzosen gestaltetes Pamphlet war der Auslöser für Thomas Paines Rights of Man ebenso wie für Mary Wollstonecrafts A Vindication of the Rights of Woman, die beide der Französischen Revolution bedeutend…